Wer hat schon Bock zu packen wenn es nach Hause geht! Wir jedenfalls nicht. Darum haben wir das auf nach dem Frühstück vertagt und uns erst mal die Bäuche am Buffet voll geschlagen. Nachdem dann das Zimmer geleert und alles in unseren Koffern und Taschen verstaut war, haben wir unser Gepäck in der Hotellobby deponiert.

Den Transport zum Flughafen hatten wir schon am Tag vorher organisiert (unser Taxifahrer hatte uns seine Visitenkarte hinterlassen und wir hatten ihn für den späteren Nachmittag aufgeboten). So blieb noch etwas Zeit, durch die Stadt zu ziehen. Wir begaben uns mit der Metro zur Marina Bay, um die Gardens by the Bay mit seinen grossen künstlichen Bäumen, den Supertrees, von der Lichtershow bei Tag zu sehen.

Die Gardens by the Bay in Singapur beherbergen Pflanzen aus aller Welt, wobei die Supertree mit mehr als 200 Arten wie Orchideen, Farnen und Bromelien aus verschiedenen Regionen umrankt sind.

Diese 25 bis 50 Meter hohen, vertikalen Gärten sammeln Regenwasser, gewinnen Sonnenenergie und fungieren als Belüftungskanäle für die Gewächshäuser des Parks.

Es ist kaum möglich, die weitläufige 101 Hektar große Fläche direkt am Wasser in der Marina Bay zu übersehen. Zwei große, futuristische Gebäude erheben sich aus dem Grün der Gardens by the Bay, die mit Blick auf ökologische Nachhaltigkeit konzipiert wurden.

Es sind der Flower Dome und der Cloud Forest - ein gekühltes Gewächshaus, das es 2015 ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat als das größte gläserne Gewächshaus der Welt. Die freistehenden und freitragenden Glasdächer umschließen riesige Flächen, ohne dass Säulen oder Pfeiler das Bild stören würden.

Neben einem ultramodernen Design verfügen die Gewächshäuser auch über innovative Technologie für bessere Energieeffizienz.

Beim Hotel Marina Bay betraten wir die Shopping Mall und flanierten entlang der vielen Markengeschäfte. Ein Kanal, auf welchem kleine Boote zirkulierten (Erinnerungen an Las Vegas werden wach) und ein kleiner Wasserfall durften in dem Prunkgebäude nicht fehlen.

Wir löschten unseren Durst am Foodcorner und fanden es spannend, den Asiaten zuzuschauen, mit welchen Techniken sie unterschiedliche Köstlichkeiten aus der Suppe fischten.

Direkt neben der Mall befand sich das ArtScience Museum mit seiner riesigen Lotusblume, welche ich natürlich auch noch von nahem sehen und fotografisch festgehalten musste.

Um 15 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel, denn um 16 Uhr wurden wir für die Fahrt zum Flughafen abgeholt. In Singapore hat der Flughafen selber auch sehr viel Sehenswertes zu bieten, weshalb man etwas Zeit dafür einplanen sollte. Da unser Flug erst um 23:20 Uhr geplant war, sollten wir genug Zeit dafür haben. Dank dem Early Check-in konnten wir uns gleich von Anfang an unseres Bagages entledigen.

Der Flughafen Changi ist riesig.

Mit einer Kapazität von 70 Millionen Passagieren hat sich der Flughafen Singapur 
Changi zu einem der größten Luftverkehrsknotenpunkte im asiatisch-pazifischen Raum
entwickelt.

Er besteht aus vier Terminals (und wird zur Zeit um ein fünftes Terminal erweitert)
und einem zentralen, futuristischen Gebäude namens Jewel Changi Airport, das als 
Einkaufs-, Freizeit- und Gartenkomplex konzipiert ist. Jewel ist eine Glaskuppel, 
die den größten Indoor-Wasserfall der Welt, den Rain Vortex, beherbergt und die 
Terminals 1 bis 3 miteinander verbindet. Die Terminals selbst sind ebenfalls mit 
verschiedenen Gärten und Einrichtungen ausgestattet. 

Mit dem Skytrain fuhren wir zum Terminal 2, wo sich der Jewel befindet.

Der HSBC Rain Vortex ist ein Wunderwerk der modernen Technik und die Hauptattraktion des Jewel Changi. Der HSBC Rain Vortex ist der höchste Indoor-Wasserfall der Welt mit 40 Metern Höhe im Zentrum des Jewel Changi Airport in Singapur. Er befindet sich in einem futuristischen Gebäude, das von einer terrassierten Gartenanlage namens Forest Valley mit Tausenden von Bäumen und Sträuchern umgeben ist.

Auf verschiedenen Etagen konnte man den Wasserfall und die vielen Pflanzen bestaunen. Zunächst bei Tageslicht veränderten sich die Farben des Wasserfalls und seiner Umgebung mit Einbruch der Dunkelheit. Ausserdem wurde der Wasserfall mit verschiedenen Farben beleuchtet, ein gigantisches Schauspiel und ein schöner Abschluss unseres Singapur-Aufenthalts.

Nach ca. 2,5 Stunden kehrten wir zurück ins Terminal 2, durch die Sicherheitskontrolle (mit Ganzkörperscanner) zu unserem Gate.

Wir durften mit den ersten Passagieren einsteigen. Die Boeing 777 der Swiss war allerdings nicht ausgebucht und es gab diverse freie Plätze, teils blieben ganze Reihen leer. Da wir nur einen Fensterplatz hatten erkundigte sich Alina bei der Flugbegleitung, ob sie auf einen freien Sitz am Fenster wechseln darf, dies wurde ihr aber erst nach dem Start erlaubt. Die Piloten hatten es auch eilig und informierten die Crew über die kurze Taxi-Zeit.

Was den Flug mit Swiss anbelangte waren wir ziemlich enttäuscht, der Service sowie der Zustand des Flugzeugs blieb um Welten hinter dem von Singapore Airlines. Unser Flug führte über Kuala Lumpur, quer über Indien, den Persischer Golf hoch, über Baghdad, Basra, Mosul, Ankara, Bulgarien, Rumänien, Serbien, Österreich in Schweiz. Die Landung kurz nach 6 Uhr in Zürich war eine ziemlich wackelige Angelegenheit, der Flieger schwenkte hin und her und wir waren froh, als wir richtig Boden gefasst hatten.

Da wir während unserer Reise einige Einkäufe tätigten kamen wir nicht darum herum, unsere Waren am Zoll zu deklarieren (pro Person sind ja mittlerweile nur noch 150 Franken zulässig). Es dauerte einen Moment, bis der Beamte all unsere Mitbringsel von Australischen Dollars oder Singapore Dollar in Schweizer Franken umgerechnet hatte.

Bei den Parkplätzen holte uns netterweise wieder Michi ab, nochmals vielen Dank an dieser Stelle. Wir schauten alle nicht schlecht aus der Wäsche als er den Kofferraum öffnete: darin befanden sich die vier Sommerpneus, welche er während unserer Abwesenheit freundlicherweise durch die Winterfinken tauschte. Wie sollten wir nun unseren ganzen Plunder inklusive Rollstuhl in unserem schon gut besetzten Touran verstauen? Gute Einfälle waren gefragt. Eine Überlegung war, Gepäckstücke am Flughafen einzuschliessen und später abzuholen. Es hatte aber niemand richtig Lust darauf, nochmals an den Flughafen zu fahren. Würden wir es irgendwie schaffen, doch alles heim zu transportieren? Zwei Koffer konnten wir mal neben den Pneus verstauen. Mit etwas würgen und murksen brachten wir auch noch eine Reisetasche in den Kofferraum. Alina und Flurin erklärten sich bereit, die verbleibende grosse Reisetasche auf dem Schoss zu transportieren. Ich bot mich an, den Rollstuhl auf dem Beifahrersitz, welcher ganz nach hinten gerückt werden musste, zwischen die Beine zu nehmen. Da uns einfiel, dass die Räder abnehmbar sind und die Räder gerade noch zu oberst im Kofferraum verstaut werden konnten, verkleinerte sich der Rollstuhl soweit, dass die Beifahrertür auch geschlossen und ich gleichzeitig noch die Sporttasche und meinen Rucksack hüten konnte. Hajo quetschte sich mit Rucksack auf der Rückbank neben die Kinder. Tatsächlich haben wir es geschafft, alles in unserem Auto unterzubringen!

Zu Hause angekommen brauchten wir einen Moment, bis wieder alle aus dem Auto heraus geschält waren. Sehr dankbar war ich, dass alle gleich mitgemacht und beim auspacken geholfen haben, so dass nach kurzer Zeit die Waschmaschine ihren Dienst antreten konnte.

Wieder zu Hause schätzten wir es, etwas Zeit zu haben um anzukommen, etwas auszuruhen und den Jetleg zu verarbeiten. Da wir zum Abendessen - wie fast schon zur Tradition nach den Ferien - bei Oma eingeladen waren, mussten wir uns nicht ums kochen kümmern. Was für eine Erleichterung, sich einfach an den Tisch setzen zu können und verköstigt zu werden, vielen Dank, Oma!

Ja, so schnell kann die Zeit vergehen und doch haben wir so viel erlebt, als wären wir länger unterwegs gewesen.

Wir haben uns sehr gefreut und sind dankbar, dass wir das gegenseitige Versprechen, gemeinsam die wegen Corona im Jahr 2020 abgebrochene Reise nachzuholen, einlösen konnten. Das 2020 angefangene Puzzle ist nun 2025 durch die fehlenden Teile fertig geworden, es entstand ein schönes Bild, welches wir nie mehr vergessen werden.

Singapur II