Wie gut wir doch alle geschlafen haben! Der Himmel über Singapur war noch bedeckt, aber das kann sich schnell ändern. Auf der Strasse unter uns war nicht viel los, es war schliesslich Sonntag.

Wir genossen ausgiebig das grosse Frühstücksbuffet und machten uns anschliessend auf den Weg. Um die Ecke war gleich Chinatown. In den Strassen herrschte ziemlich Rummel, überall gab es Strassenmärkte, Stände und Souvenirgeschäfte und es duftete nach einem Gemisch von allem möglichen. An einer Ecke wurden Durians angeboten, eine Frucht mit pickeliger Schale, die Lieblingsfrucht der Südostasiaten. Sie soll köstlich schmecken, riecht aber so streng, dass der Verzehr in Bus und Bahn verboten ist.

Vor dem Tempel zogen wir unsere Schuhe aus und versuchten sie in dem Chaos von Latschen bis Stiefeln möglichst wieder auffindbar zu deponieren. Im Tempel fand gerade eine Zeremonie statt, begleitet von Trommelwirbeln und kreischendem Getröte ähnlich einer Vuvuzela. Die Wände und Deckenn waren verziert mit vielen kräftigen Farben und Bildern.

Nicht weit vom Tempel entfernt kamen wir an einer Moschee vorbei. Hier leben auf engstem Raum verschiedene Religionen, Ethnien, Völker aller Sprachen und Hautfarben friedlich neben bzw. miteinander.

In einem der vielen Geschäfte besorgte ich mir einen Fächer mit Name in Chinesischen Schriftzeichen. Anschliessend war es Zeit, eine Pause einzulegen und etwas zu trinken, denn bei dem vorwiegend sonnigen, feuchtheissen Klima kann man nie genug Flüssigkeit zu sich nehmen.

Nach einem Fussmarsch zum Fluss, dem Singapore River, überquerten wir eine Brücke und standen direkt vor dem Parlamentsgebäude sowie dem Supreme Court. Dahinter folgten kulturelle Gebäude wie das Art House und ein Theater. Interessant, wie hier alter und neuer Baustil zusammen finden. Viele neuere Gebäude hatten zudem ihre Fassaden mit Grünpflanzen bestückt. Von einer Statue grüsste Thomas Stamford Raffles, der Gründer von Singapore. Dahinter herrschte reges Treiben, viele Menschen hatten sich zum Sonntagspicknick im Park verabredet und ihre Decken und Esswaren ausgebreitet.

Über eine Brücke gelangten wir zum Merlion Park, welcher nur so von Touristen (vor allem asiatischer Herkunft) wimmelte. Merlion ist das Wahrzeichen der Stadt, ein Fabeltier, bestehend aus einem Löwenhaupt über einem Fischschwanz, dessen 8,6 m hohe Statue ins Wasser speit. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die drei gigantischen Türme des Hotels Marina Bay Sands. Das Turmtrio wird in 200 m Höhe von riesiger Dachterrasse überspannt. Daneben erhebt sich eine riesige Lotusblüte, welche zum ArtScience Museum gehört.

Eine Fussgängerbrücke führt zur Esplanade, einem Theater und Konzertsaal unter einem Glasdach mit stachelartiger Schutzkonstruktion. Die beiden Kuppeln werden mit Spitzname Durians bezeichnet.

Da wir erfolglos auf der Suche nach der MRT Metrostation blieben, nahmen wir ein Taxi zum Hotel, um uns etwas auszuruhen, abzukühlen und etwas zu trinken.

Nach Einbruch der Dunkelheit, welche die Stadt in ein wunderbares Lichtermeer verwandelte, fuhren wir mit der Metro zu den Gardens by the Bay.

Ein ausgedehnter Spaziergang führte uns an den Gewächshäusern Flower Dome und Cloud Forest (mit riesigem Wasserfall) vorbei zur Supertree Grove, wo uns eine Lichtershow mit Musik erwartete. Die Darbietung findet jeden Abend zweimal statt, die riesige Parkanlage war voll mit Leuten. Die Mäuerchen waren alle schon belegt und wir setzten uns wie viele andere auf den sauberen Boden. Zu den Gesängen von Opern-Weltstars wurde eine gigantische Lichtshow geboten, wobei die riesigen Blüten in den verschiedensten Farben und Kombinationen beleuchtet wurden. Ein modernes Schauspiel der Superlative. Die Ruhe, welche die Darbietung unter den Tausenden Zuschauern verströmte war beeindruckend.

Anschliessend nutzten wir die Gelegenheit, von einem nahen Steg mit bester Aussicht tolle Fotos vom Hotel Marina Bay Sands mit seinen wechselnden Farben zu knipsen.

Auf dem Rückweg zur Metrostation machten wir Halt am Satay by the Bay, um an einem der verschiedenen Foodstände unser Abendessen auszuwählen und zu geniessen.

Müde und gesättigt mit vielen wunderbaren Eindrücken legten wir uns nach einer erfrischenden Dusche in unsere Betten.

Bye bye Australia, Hello Singapur Singapur II