Schönes Wetter, strahlender Sonnenschein, ein Tag kann nicht besser beginnen. Nach dem langen Regen-Wolken-Mischmasch haben wir Nachholbedarf. Leider scheinen das nicht alle mitbekommen (oder gleichermassen geschätzt?) zu haben, die Jungmannschaft brauchte vom ersten Weckruf bis zum abfahrbereiten Zustand fast zwei Stunden!

Unser Ausflug heute führte uns zum Cape Le Grand National Park (Eintritt gebührenpflichtig) und weiter zur ca. 57 km entfernten Lucky Bay. An der atemberaubenden Küste von Esperance mangelt es nicht an malerischen Stränden, aber nur einer kann die Ehre für sich beanspruchen, Australiens weissester Strand zu sein – Lucky Bay. Hier leben auch wilde Kängurus, die manchmal sogar am Strand anzutreffen sind. Wir hatten schon einiges über diese Bucht gehört und waren gespannt, diesen Ort zu sehen.

Auf der Fahrt fuhren wir an grossen Wiesenflächen vorbei wo vereinzelt Schafe, Kühe und sogar ein paar Emus grasten. Der Mensch hat hier das Landschaftsbild bestimmt. Im Nationalpark war wieder die unberührte, karge Buschlandschaft anzutreffen. Und auch hier gibt es die langen, geraden Strecken, soweit das Auge reicht, eine war 7 km lang (wir haben aber bestimmt schon längere gesehen). Ein Schild im Nationalpark informierte uns darüber, dass hier Echidnas, Schlangen, Warane und Echsen hausen. An der Strasse haben wir vermutlich bei der Fahrt eine Echse und eine oder zwei Schlangen gesehen. Bevor man an die Bucht gelangt führt die Strasse am Frenchman Peak vorbei. Der 262 m hohe Frenchman Peak kann in einer ca. 2-stündigen Wanderung (Auf- und Abstieg) über den Osthang bestiegen werden und wird mit einem Panoramablick über den Park, die Südküste und die Inseln belohnt. Die Wegoberfläche besteht aus Schotterwegen, Holzstegen und freiliegendem Granit.

Die Wanderung empfiehlt sich nur bei trockenem Wetter, da der Granitfelsen bei Nässe sehr rutschig sein kann. Nach einem Fotostopp setzten wir unsere Fahrt fort bis zur Lucky Bay.

Die Werbung hatte nicht zuviel versprochen: ein wunderschöner weisser Sandstrand, mit atemberaubend klarem Wasser in allen möglichen kräftigen Blautönen lag zu unseren Füssen. Es gab keine Worte, nur Staunen und geniessen…

Leider waren keine Kängurus am Strand zu sehen, dafür war wohl die falsche Tageszeit. Jedoch trafen wir bei einer versteckten schattigen Picknickbank ein Känguru mit seinem Jungen liegend. Es liess sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, wenn Touristen sich näherten um es zu fotografieren.

Nachdem wir den Strand entlang spaziert, unzählige Fotos geknipst und ganz viele Eindrücke und Bilder aufgesogen hatten, begaben wir uns am frühen Nachmittag auf den Rückweg. Beim Thistle Cove und Whistling Rock machten wir einen kurzen Stopp.

Thistle Cove ist eine wunderschöne Bucht mit einem spektakulären Küstenblick und einem “pfeifenden” Felsen.

Kapitän Matthew Flinders benannte Thistle Cove 1802 nach dem Kapitän des Schiffes, John Thistle. Flinders, der mit der HMS Investigator die Südküste erkundete, freute sich, als Thistle hier eine Süßwasserquelle entdeckte. Niedrig gelegene Gebiete in der Küstenebene sind mit kleinen Süßwasser-Feuchtgebieten übersät, die ausgeprägte Pflanzen- und Tiergemeinschaften beherbergen.

Diese Süsswasserquellen waren auch für die traditionellen Aborigines wichtig, die hier während ihrer saisonalen Reisen von und zur Küste zelteten. Natürliche Merkmale in der Nähe von Thistle Cove sind mit Mandooboornup (Frenchman Peak) in einer Aboriginal Dreaming-Geschichte verbunden.

Der Whistling Rock gleich daneben ist ein Felsen, der die Geräusche des Windes einfängt und verstärkt.

Zurück in Esperance wollten wir eigentlich noch ein paar Einkäufe tätigen. Jedoch waren die meisten Geschäfte geschlossen (es war schliesslich Sonntag und wir sind ja in Australien), was mich angesichts der Touristenströme etwas erstaunt hat. Übrigens haben wir hier in einem Laden Aromat entdeckt!

Den Nachmittag haben wir am Campingplatz direkt am Meer an der Sonne genossen.

Esperance Kalgoorlie