Die wilden Bewohner des Campingplatzes haben sich heute Morgen in die umliegenden Wiesen verzogen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf, den Campingplatz rechtzeitig zu verlassen. Die Campingleitung scheint grossen Wert auf Pünktlichkeit zu setzen (wir bekamen xtra eine SMS) und verlangte gar, dass wir uns abmelden. Auch beim Check-in wollten sie alle möglichen Papiere sehen, sowas haben wir hier noch nie erlebt. Die Kängurus scheinen es sehr genau zu nehmen.
Da unsere Tour mit dem Pemtram erst um 12:15 Uhr startete, blieb noch etwas Zeit, im Dorfladen etwas einzukaufen.
Der Gloucester Park mit seinen riesigen Bäumen, den Karri Trees und den höchsten Eukalyptusbäumen war leider zur Zeit geschlossen, wir konnten nur am Parkplatz einen Augenschein nehmen. Aber wir sollten unterwegs noch mehr dieser Bäume sehen. Am Bahnhof parkierten wir unser Wohnmobil und bestiegen die offenen Tramwagen.
The Pemberton Tramway Co. fährt mit dieselgetriebenen Wagen die Teilstrecke einer alten Eisenbahnlinie (in den 60-ern ausser Betrieb genommen), welche für den Holztransport genutzt wurde.
Das Tram fährt am Mittwoch normalerweise nicht, es gibt aber Sonderfahrten während den Schulferien, von denen wir heute profitieren konnten. Da die Morgenfahrt ausgebucht war, nahmen wir das Tram am Mittag.
In Pemberton musste der Fahrer die Barriere an der Strasse selber bedienen und sie nach der Strassenquerung auch wieder öffnen.
Die Tramfahrt führte durch den Wald mit hohen Bäumen, den Karri Trees mit der hellen glatten Rinde und den Marri Trees mit der dunklen Rinde. Das Holz dieser Bäume ist sehr hart und lässt sich deshalb vielfältig verarbeiten. Die Strecke führte weiter über drei Brücken zu einem Wasserfall, wo wir Zeit hatten, uns umzusehen und ein paar schöne Fotos zu knipsen. Nach 75 Minuten erreichten wir wieder den Bahnhof.
Dort meinte Hajo gar von den seltenen schwarzen Kakadus gesehen zu haben, es waren aber Banks-Rabenkakadus:

Unsere Weiterreise führte uns fast die ganzen 150 km bis nach Walhole, unserer nächsten Abstiege, durch den Wald.
Der Boranup Karri Forest ist aufgrund seiner Nähe zur Küste einzigartig. Hier wachsen die hohen Karri-Bäume mit der hellen Rinde am westlichsten. Karris können eine Höhe von 90 Metern oder mehr erreichen und bedecken die hügeligen Hänge und Täler des Waldes. Es gab kaum Verkehr und auch sonst war keine Menschenseele zu sehen.
Der Camping in Walpole befand sich zwar direkt am Strand, die Stellplätze lagen aber auf der hinteren Seite des Hügels. Ein paar rosa Kakadus, einige grüne Sittiche und mehrere Kängurus schienen sich ebenfalls wohl zu fühlen auf dem Areal.
Da wir fürs Wäsche waschen nicht das nötige Kleingeld hatten und in Australien ja bekanntlich spätestens nach 17 Uhr niemand mehr arbeitet, mussten wir ein paar Camper um Wechselgeld bitten. Zum Glück gibt es ja eingefleischte Camper, die mit allem ausgerüstet sind, auch mit Münzen für die Waschmaschine! Fürs tumblern hat es nicht gereicht und so mussten wir uns mit einer Wäscheleine quer durchs Wohnmobil behelfen. Mal sehen, wie trocken die Kleider am nächsten Morgen sein werden…