Bereits um 04:45 Uhr war Tagwache mit dem Ziel, um zur Parköffnung um 05:30 Uhr
am Eingangstor zu stehen. Das haben wir tatsächlich geschafft, obwohl die Müdigkeit
sich allmählich bei allen zeigte. Das stete frühe aufstehen hat Spuren hinterlassen.
Beim Hotel war es noch stockdunkel, bis zum Sunrise Point dämmerte es bereits.
Zeigte sich der Uluru anfangs noch ganz dunkelbraun so änderte sich die Farbe durch die aufsteigende Sonne allmählich zu braun, rot und orange Tönen. Mit den Sonnenstrahlen im Rücken wurde es auch rasch wärmer.
Wir haben die Ruhe, die Kraft und Stimmung richtig aufgesogen, denn heute hiess es schon wieder Abschied nehmen von diesem schönen Fleckchen Erde.
Zurück im Resort haben wir das Auto getankt, das Gepäck eingeladen, ausgecheckt und um 08:15 Uhr die 450 km zurück nach Alice Springs unter die Räder genommen.
Die Fahrt wurde zu einer Herausforderung, denn wir waren beide ziemlich müde. Zum Glück waren wir beide als Fahrer gemeldet, so dass wir uns regelmässig abwechseln konnten.
Neben einer grösseren Echse, welche die Strasse kreuzte, ein paar riesigen Lastwagen (Road Trains) und Mietwagen mit Touristen und einigen weidenden Kühen waren wir ziemlich alleine unterwegs durch die endlose Wüste. Wo sonst gibt es so lange gerade Strecken ohne Kurven wie hier im Outback?
Um 12:30 Uhr erreichten wir bereits Alice Springs. Da noch ein wenig Zeit blieb, konnten wir am Bahnhof vorbei fahren wo der Ghan auf dem Weg von Adelaide nach Darwin anhält. Vor 19 Jahren sind wir hier aus Adelaide kommend ausgestiegen. Bei der Ankunft des Ghans herrscht hier reges Treiben, sonst ist tote Hose an diesem Bahnhof.
Nach einem Stopp an der Tankstelle erreichten wir um 13 Uhr den Flughafen, wo wir das Auto retournierten. Der Anfang mit der Automiete war zwar harzig, aber schlussendlich waren wir sehr zufrieden mit dem Auto, und dieses Mal konnten wir es ohne Känguruschaden abgeben.
Am Flughafen war nicht viel los, so dass der Check-in schnell erledigt war. Leider hatte unser Flug (aus Cairns kommend) 45 Minuten Verspätung. Umso speditiver wurde das Einsteigen abgehandelt, dafür liessen sie uns etwas früher losziehen, damit Flurin genug Zeit hatte. Speziell ist in Alice Springs, dass man über das Flugfeld zum Flugzeug gelangt, was an den meisten Orten nicht erlaubt ist.
Am Check-in wurde uns zugesichert, dass wir zwei Fensterplätze haben (was bei einer
Zweierbestuhlung und einer vierköpfigen Familie wohl einigermassen logisch gewesen wäre), die
Lady hat es aber geschafft, uns einzeln auf vier verschiedene Mittelgangplätze zu setzen.
Da die hinterste Sitzreihe frei blieb und Flurin jemand neben sich wünschte, haben wir das
Flugpersonal gefragt, welche uns erlaubte, in der Luft nach erlöschen des Anschnallzeichens
den Platz zu wechseln.
Dieses Mal durfte ich ans Fenster und zu meinem Erstaunen habe ich tatsächlich nochmals den Uluru gesehen! Leider waren die Scheiben so schmutzig, dass ein gutes Foto zu schiessen fast unmöglich war.
Unterwegs auf unserem knapp dreistündigen Flug wurden wir immer wieder infolge Turbulenzen durchgeschüttelt, was Flurin gar nicht behagte und viel gutes, beruhigendes Zureden abverlangte. Der Berufswunsch Pilot scheint begraben…
Nach langer Zeit über die endlosen Weiten des Outback war ich doch sehr erstaunt, wie weit um Perth herum sich die Landschaft in verschiedenen Grüntönen (Wälder, Wiesen und Felder) zeigte.
Kurz vor 18 Uhr (und natürlich gab es wieder die 1,5 h Zeitumstellung) landeten wir in Perth. Welcome back. Auf dem Weg durch den Flughafen konnten wir die Singapore Airline starten sehen, vermutlich diejenige, welche uns wohl in 2,5 Wochen mitnimmt.
Vor dem Flughafen gab uns ein netter Herr den Tipp, mit dem Shuttle zum anderen Terminal zu fahren und von dort mit dem Bus (statt Zug) in die Stadt zurück zu kehren. Tatsächlich erwies sich das als sehr praktisch, denn dieser Bus hielt fast vor der Haustüre unseres Hotels. Nachdem wir unser eingestelltes Gepäck wieder abgeholt und den Zimmerschlüssel erhalten hatten freuten wir uns auf eine längere Nacht und am Morgen etwas auszuschlafen…
