Obwohl wir heute früh, um 05:45 Uhr, aufgestanden sind, waren wir trotzdem zu spät an der Sunrise Viewing Area, die Sonne war schneller. Aber wir hatten ja noch eine Chance am nächsten Morgen (juhu, noch früher aufstehen…). Schön und beeindruckend war’s trotzdem, wie die Sonne immer höher stieg und die Farben am Uluru sich immer mehr zum bekannten rot-orange veränderten.

Anschliessend haben wir gemütlich das grosszügige Frühstücksbuffet im Hotel genossen. Früh aufstehen darf auch mal belohnt werden…

Im Visitor Centre haben wir uns nach Velotouren um den Uluru erkundigt, wurden dazu aber ins Culture Centre im Nationalpark geschickt. Vorher deckten wir uns aber noch mit Fliegennetzen ein, denn die Viecher sind echt lästig. Wer den Mund aufmacht, hat gleich einen Untermieter und ohne grosses, permanentes Herumgewedel lassen sie sich nicht abwimmeln, bzw. sie lassen sich einfach ein paar cm daneben wieder nieder. Sie sind auch nicht wählerisch, Nase, Ohren und Augen dienen ebenfalls als Lande- und Rastplatz.

Beim Culture Center fanden wir gleich die Velovermietung. Es hiess, wir müssten bis nach 11 Uhr warten um zu sehen, ob genug Räder verfügbar sind, da wir nicht reserviert haben (Hajo hat am Vortag versucht zu reservieren, die Internetseite war aber down…).

Um sicherzustellen, dass es Flurin überhaupt möglich ist, mit einem der angebotenen Velo zu fahren, haben wir um eine Probe gebeten. Die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit, und da es Flurin mit ein bisschen Hilfe gut meistern konnte und gleichzeitig mehrere Touristen von ihrer Runde zurück kamen, waren wir vor 11 Uhr alle im Besitz eines Drahtesels. Bevor es los ging, erhielten wir ein kurzes Briefing: Bremsen im Rückwärtsgang, der Uluru wird im Gegenuhrzeigersinn (Uluru ist immer linker Hand) umrundet, sich gut merken, wo man mit der 12 km langen Umrundung startet, damit man die Abzweigung zurück zum Start nicht verpasst, lohnenswerte Aussichtspunkte, Trinkwasser Refill-Stelle, Mietdauer maximal drei Stunden. Und schon konnte es los gehen.

Als schwierigstes Unterfangen erwies sich für alle das Anfahren (insbesondere für Flurin, dem wir jeweils kurz geholfen haben) und das Bremsen (keine Bremsen am Lenker). Ansonsten hat alles bestens geklappt und machte riesig Spass. Auch Flurin hatte sein Rad gut im Griff. Alina hat das Filmen während der Fahrt übernommen, so sind lustige Aufnahmen entstanden.

Nach einer Viertel Umrundung begaben Alina und ich (die Männer machten Pause) uns auf den Walk zum Waterhole. Es hatte in der Tat Wasser, aber nur sehr wenig. Weit oben hatte es eine Vertiefung in der Wand, welche die Form eines Herzens hatte. Ich erinnerte mich genau, dass wir diese schon an unserer Hochzeitsreise vor 19 Jahren gesehen hatten.

Auf halbem Weg löschten wir unseren Durst und füllten die Flasche wieder auf.

Kurz darauf traten wir wieder in die Pedalen. Es war wohl gar nicht so schlecht, dass ein paar Wolken aufzogen, dadurch wurde es nicht ganz so heiss und die Sonneneinstrahlung wurde etwas gebremst. Bei 3/4 der Runde parkierten wir erneut und machten den Walk zur Gorge Schlucht. Die steile massive Felswand in den starken Farben im Mix mit dem Grün der Büsche und Baume war einfach beeindruckend.

Bereits um 13 Uhr waren wir am Ziel, zurück bei der Velovermietung, alle happy über das gelungene Abenteuer. Trotz noch fehlender Kondition nach der Operation hat Flurin die Umrundung locker gemeistert.

Nach einem kurzen Stopp im Hotel fuhren wir zurück in den Nationalpark zu den Olgas. Die Kata Tjuta (Olgas) sind neben dem Uluru (Ayers Rock) eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Roten Zentrum Australiens. Sie bestehen aus insgesamt 36 massiven, kuppelförmigen Bergen, von denen der höchste (Mount Olga) 1.069 Meter über dem Meeresspiegel misst.

Während unsere beiden Männer am Parkplatz warteten, sind Alina und ich ein ordentliches Stück hoch gelaufen, immer wieder auf der Suche nach einem guten Winkel oder einem Fotosujet (und davon gibt es ja so viele). Zu lange wollten wir die beiden aber auch nicht warten lassen, ausserdem waren wir auch etwas müde geworden.

Im Hotel: verkehrte Welt? „Die Alten“ gingen an den Pool (das Wasser war richtig kalt) und die Kinder erholten sich im Zimmer!…

Rechtzeitig machten wir uns auf den Weg in den Nationalpark, um den Sonnenuntergang am Sunset Point mitzuerleben. Es ist sehr beeindruckend, wie sich die Farben des Riesen bei den unterschiedlichen Lichtverhältnissen verändern.

Der riesige Berg ist rund 3 Kilometer lang und an einigen Stellen bis zu 2 Kilometer breit. Als Inselberg mit prägnanter Form und je nach Lichteinfall wechselnden Farben gilt der Uluru als heiliger Berg der Aborigines und als bekannte Sehenswürdigkeit.

Nach dem Abendessen mussten wir die Koffer schon wieder packen, nicht zuletzt deshalb, weil wir am nächsten Morgen noch früher, nämlich um 04:45 Uhr aufstehen wollten, um bei der Öffnung des Nationalparks um 05:30 Uhr rechtzeitig am Gate zu sein, damit wir den ganzen Sonnenaufgang miterleben konnten.

Reise ins Outback Uluru & zurück nach Perth