Tagwache war heute etwas früher, zumindest ein Teil der Familie sass um 7 Uhr beim Frühstück. Das Wetter zeigte sich bedeckt und regnerisch. Um 07:45 Uhr war Abmarsch, mit Bus und Zug machten wir uns auf nach Fremantle. Hier gab es gleich mal eine kräftige Dusche, es regnete in Strömen und nach dem kurzen Fussmarsch zum Schiff waren wir triefend nass.

Im Bauch des Schiffes fanden wir einen Fensterplatz. Bei leichtem Wellengang ging es raus aufs offene Meer. Unterwegs informierte uns die Crew, dass beidseits des Schiffes Wale gesichtet wurden, leider haben wir sie nicht gesehen. Nach 45 Minuten erreichten wir die Insel, alle hatten den Ritt problemlos überstanden. Wir kauften etwas Proviant und ein Hop on, Hop off Busticket, welches uns ermöglichte, die Insel mit seinen 19 Stationen, eine Runde dauert ca. 1 Stunde, so oft zu befahren wie wir wollten. Alle 20 Minuten fährt ein Bus los und es besteht die Möglichkeit, nach Gusto aus- und bei einem nachfolgenden Bus wieder zuzusteigen. Auch hier gab es noch einen kurzen Regenguss, der aber beim Warten auf den Bus nachliess.

Wer die Insel nicht mit dem Bus oder zu Fuss erkunden will, kann auch einen Drahtesel buchen. So teilten sich Bus und Velo sowie ein paar Fussgänger die Strasse um die Insel. Wir beschlossen, auch angesichts der unsicheren Wetterlage, uns bei einer vollen Inselrundfahrt einen ersten Überblick zu verschaffen und die schönsten Plätze zum Aussteigen auszusuchen. An einer Haltestelle bekamen wir zwei Quokkas, eine kleine Beuteltierart, welche hier heimisch ist, zu Gesicht. Die Quokkas sind vom Aussterben bedroht, da ihre Lebensräume auf dem Festland durch eingeschleppte Raubtiere wie Füchse und Katzen stark dezimiert wurden. An einem anderen Stopp konnten wir im Meer draussen Wale sehen, welche aus dem Wasser sprangen und mit ihren grossen Flossen auf die Oberfläche schlugen.

Auf unserer zweiten Runde stiegen wir an Haltestelle 5 beim Parkers Point aus und begaben uns auf die Plattform am wunderschönen Sandstrand (einige wenige mutige Touristen liessen es sich nicht nehmen, einen kurzen Schwumm zu machen). Flurins aufmerksamen Augen ist es zu verdanken, dass wir den gleich unterhalb der Plattform friedlich mampfenden Quokka, welcher von allen anderen Touristen unbemerkt blieb, aus nächster Nähe beobachten und fotografieren konnten.

Auch die Vegetation der Insel mit ihren Büschen, Bäumen und vielen gelben kleinen Blumen war sehr beeindruckend.

Während Alina zu Fuss zum nächsten Busstopp unterwegs war bestiegen wir den kommenden Bus. Wir teilten uns auf, Hajo stieg an der nächsten Haltestelle aus, um auf Alina zu warten, Flurin und ich begaben uns schon zum City of York Bay, wo wir auf weitere Walsichtung hofften. Und tatsächlich zog weit draussen im Meer eine Gruppe dieser Meeressäuger vorbei und zeigte uns ihr Können. Leider waren sie bis zur Ankunft der restlichen Familienmitglieder bereits abgezogen und wir stiegen in den Bus, um zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen. Aufgrund des bescheidenen Wetters, es war aber zum Glück trocken geblieben, und da wir auch langsam müde waren, begaben wir uns zum Schiffssteg und konnten glücklicherweise das Schiff eine Stunde früher besteigen, um nach Fremantle zurück zu gelangen. Das Schiff war etwas grösser als am Morgen und so schafften wir den Ritt in einer knappen halben Stunde. Sehr zur Freude von Flurin, denn der stärkere Wellengang, der das Wasser an die Fenster peitschte und uns hin und her schaukelte, behagte ihm gar nicht.

Mit dem Zug fuhren wir nach Perth zurück. Nach einem Znacht beim Italiener nahmen wir den Bus zum Hotel. Ein Mann sprach Hajo auf sein Neuseeland-T-Shirt an und erkundigte sich nach unserer Herkunft. Da er vor einem Jahr in der Schweiz war entstand rasch ein reges Gespräch, wodurch wir fast unsere Haltestelle verpassten, wäre da nicht unsere aufmerksame Tochter gewesen (die sich schon öfters als perfekten Tourguide hervorgetan hatte), welche uns im letzten Moment aus dem Bus jagte.

Bevor wir uns müde in die Federn verkriechen konnten, stand die grosse Ein- und Umpackerei an, denn am nächsten Morgen hiess es früüh aufstehen, einen Teil des Gepäcks im Hotel einzustellen und ab auf den Flughafen nach Alice Springs, ins Herz Australiens, um den Uluru zu sehen.

Perth - Fremantle Reise ins Outback