Am Morgen wurden wir von Geschreih der Rosakakadus geweckt und konnten ein Känguru beobachten. Die Strasse verlief vom Billabong Roadhouse schnurgerade, beinahe 100km ohne Kurve!

Am Nachmittag des Mittwoch, 11. März sind wir in Coral Bay angekommen. Ein kleiner Ort an einer schönen, ruhigen Bucht, mit einem Resort (wo wir nächtigen), zwei grossen Campingplätzen, einem kleinen Laden, Geschäft für Wassersport und ein paar kleinen Cafés, that’s it. Nachdem wir uns eingerichtet und eine erste Abkühlung im Pool genommen haben, gingen wir am frühen Abend an den Strand. Ein paar Leute hatten sich dort versammelt, es müsste was zu sehen geben. Und tatsächlich sahen wir einen Zitronenhai, welcher, wie wir erfahren haben, regelmässig den Strand entlang zieht und nach Futter sucht. Des weiteren haben wir ein paar kleinere und grössere Fische, unter anderem Snapper, gesehen, welche fast schon greifbar nahe kamen.

Am Donnerstag, den 12. März widmeten wir uns primär den schulischen Aufgaben, was einige Zeit in Anspruch nahm, vor allem, bis wir in einen wirklich produktiven Status kamen. Später gingen wir ins Dorf, um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen, nach Schnorcheln und Taucherbrillen zu schauen und anschliessend an den Strand zu gehen, wo wir den Zitronenhai nochmals gesichtet haben.

Am Freitag, den 13. warteten die Kinder mit einer Überraschung. Schon früher auf unserer Reise hatten sie geplant, einmal Pancakes zum Frühstück zuzubereiten, heute Morgen war es soweit. Angereichert wurde der Teller mit Apfelstücken. Vielen Dank, liebe Alina und Flurin, das habt ihr toll gemacht!

Auch in Australien liess das Hilfsmittelpaket, welches wir schon lange geordert hatten, auf sich warten. Nachdem wir den Hilfsmittelverteiler nach unzähligen, kostspieligen Telefonanrufen nicht erreicht haben und sie auf unsere E-Mail von vor zwei Tagen auch nicht reagiert hatten, verfassten wir einen dringlichen Fax. Ob nun endlich was gehen wird?

An diesem Tag hatte die Wetterprognose Regen (nicht schon wieder!) vorausgesagt. Dieser blieb zwar aus, doch es wehte ein starker Wind.

Auch an diesem Tag war Schularbeit angesagt und die Schlagzeilen aus der ganzen Welt, insbesondere aus der Heimat und über die Entscheide von Trump Beschäftigten uns. Was bedeutete das für uns? Wie würde es hier weiter gehen? Was, wenn hier ähnliche Entscheide wie in Amerika gefällt würden? Was passiert, wenn die Grenzen dicht gemacht oder die Flüge gestrichen würden? Wie müsste man vorgehen, wenn Australien oder Dubai oder die Schweiz den Flugverkehr einschränkt? Wie wäre die Situation, wenn wir die Reise abbrechen müssten?

Wir möchten unsere Reise eigentlich schon wie geplant zu Ende bringen, haben wir doch sehr viel Energie, Zeit (Planung, Schule, Arbeit, Spezialversorgung für unseren Sohn), Geld und Herzblut in die Reise gesteckt, um uns den Traum zu erfüllen, was eine einmalige und nicht wiederkehrende Gelegenheit ist. Doch zur Zeit wird die Reiselust doch ziemlich durch die Sorgen wegen Corona getrübt.

Am Nachmittag gingen wir mit den Kindern in den Laden, um einen passende Schnorchelausrüstung zu kaufen. Alina versuchte diese anschliessend am Strand aus, rannte aber stets schreiend aus Wasser, wenn sich ein Fisch näherte.

Abends assen wir im hoteleigenen Restaurant Znacht. Auch hier wird man von Corona verfolgt, allerdings in Form der Leuchtreklame für den Restaurantnamen.

Am Samstag, den 14. März herrschte besseres Wetter. Nachdem wir an der Meldung aus der Schweiz, dass nun auch die Schulen geschlossen würden, ziemlich zu beissen hatten, stieg die Stimmung am Strand wieder. Alina und Hajo machten einen Schnorchelausflug mit einem Seascooter Panorama (eine Art Zugmaschine, Propeller, welcher einen durchs Wasser zieht), während ich und Flurin im Meer badeten, Flurin sich mit seiner Schnorchelausrüstung anfreundete und am Strand im Sand spielte.

Nach gut einer Stunde tauchten Alina und Hajo wieder auf. Sie waren beide total begeistert von ihrem Ausflug. Alina hat es sofort super im Griff, sie schwärmten von den vielen riesigen Korallenstöcken und Fischen, welche sie gesehen hatten, sowie dem Ayers Rock, einem riesigen Runden Korallengebilde.

Zu unserem Erstaunen hatten wir nach unserer Rückkehr eine Notiz an der Zimmertür, dass ein Paket (am Samstag!) für uns angekommen sei. Der Freude und Erleichterung folgte aber bald die Ernüchterung, denn es handelte sich nur um die Hälfte der Lieferung. Wo wohl der Rest steckte und wann wir den wo erhalten sollten? Auf unseren Fax hatten wir keine Reaktion erhalten, Morgen ist Sonntag und am Montag früh fahren wir zu unserem nächsten Ziel?!

Die heisse Mittagszeit nutzten wir für Schularbeiten und Wäsche, am späteren Nachmittag gingen Alina und Hajo zusammen mit Flurin am Strand schnorcheln. Schon wenige Meter vom Ufer reichen, um in einem riesigen Korallengarten umherzuschwimmen. Flurin hatte das Handling mit dem Schnorchel mittlerweile erblickt und machte es super, er schwamm ganz ruhig meist an der Hand von Alina und beobachtete die Unterwasserwelt genau. Es hat richtig Spass gemacht, den dreien zuzusehen. Während Alina und Flurin nicht von ihren grossen Bauplänen am Strand abzubringen waren, liessen wir sie weiterarbeiten und begaben uns auf den nahen Hügel, um von dort den Sonnenuntergang zu betrachten. Wunderschön! Nach Sonnenuntergang trafen wir uns alle wieder beim Zimmer.

Frieren musste ich heute Abend nicht, ich hatte etwas viel Sonne erwischt, was mir einen warmen Rücken und Schulter verpasste. Cremlä, cremlä…

Am Sonntag, den 15. März standen wir früher auf als sonst, wir hatten einen Glasbodenbootausflug gebucht. Leider war es bedeckt, doch auch so waren die vielen schöne Korallen und Fische zu bestaunen. Bevor wir zurückkehrten, durften wir, vor allem zur Freude der Kinder, Fische füttern. Sie schienen bereits auf uns gewartet zu haben. In der Ferne sah man zwei Windräder, welche zusammen mit Solarpanels für 98% der benötigten Energie in Coral Bay sorgen. Ein Windrad lag am Boden. Dieses darf momentan nicht wieder aufgerichtet werden, da dort seltene Vögel nisten.

Zurück in unserer Unterkunft versuchten sich unsere Kinder nochmals im Pancake backen, doch heute wollte es einfach nicht so gelingen. Wir behalten eure’ von vorgestern in bester Erinnerung…

Am Nachmittag sind Hajo und die Kinder nochmals schnorcheln gegangen, Alina aber erst, als sie sich mehrfach vergewissert hatte, dass der Zitronenhai, welcher sich nochmals zeigte, genug weit weg geschwommen war! Es war berührend, wie Alina und Flurin Hand in Hand getaucht sind und einander die Unterwasserwelt gezeigt haben: Rochen, Snapper, Papageienfisch, Trompetenfische, etc. Sie haben es lange ausgehalten… Währenddessen habe ich den Schattenplatz gehütet und den Blick aufs Meer und das Rauschen der Wellen genossen…

Morgen werden wir knapp 600 km nach Monkey Mia an der Shark Bay fahren.

Pinnacles Monkey Mia, 16.-21. März