Zum Frühstück wollten hatten wir längst wieder einmal Lust auf Pancakes. In einem Café in der Nähe hatten wir vor Tagen welche angeschrieben gesehen. Das war unser erster Stopp heute Morgen. Wir waren aber längst nicht die einzigen! Gerade rechtzeitig konnten wir uns noch ein Tischchen ergattern. Kurz darauf kam eine Gruppe Ü60 vermutlich von einem Kreuzfahrtschiff (ohne Hüte, braucht man anscheinend auf dem Kreuzfahrtschiff nicht) und wollte gleich 17 Plätze belegen. Fleissig wurden Tische über unseren Köpfen zusammengetragen und Stühle herumgeschoben. Die Pancakes stellten sich als sündhaft teure Angelegenheit heraus (vermutlich der Sprüngli von Sydney?!), sie sättigten wenigstens auch entsprechend!

Viele Leute waren in der Stadt, ein neues, gigantisches Kreuzfahrtschiff stand da und eine riesige Menschenmenge war am anstehen um einzuchecken. Später haben wir herausgefunden, dass einige der Kreuzfahrtschiffe, welche wir hier sahen, wie beispielsweise die Schiffe an dem Tag, eigentlich für Asienreisen vorgesehen waren und nun aufgrund der Coronakrise hierher verlegt worden waren, um Einnahmen zu generieren. Es gab viele schön gekleidete (je nach Geschmack) Leute, Menschen in Fest- und Partylaune (schon am Morgen), jeder schien den heutigen Tag auf seine Weise geniessen zu wollen, es war schliesslich Samstag.

Unser Hop on Hop off Fährticket, welches um die Mittagszeit ablaufen würde, wollten wir noch nutzen und so haben wir bei schönerem Wetter nochmals eine Fahrt nach Manly und zurück gemacht. Unterwegs fuhren wir an einigen Segelschiffen und Yachten vorbei, auch gecharterte Boote, auf denen schon kräftig abgetanzt wurde. Zurück am Circular Quai nahmen wir die Fähre nach Darling Harbour, wo wir schon vor zwei Tagen bei strömendem Regen waren. Dieses Mal zeigte sich der Hafen aber deutlich freundlicher. Ein Militärschiff am gegenüberliegenden Maritime Museum faszinierte Flurin besonders. Ausserdem erblickte er ein kleines Boot, welches farbige Alarmleuchten an hatte. Zuerst hielt er es für ein Polizeischiff, doch dann sahen wir, dass dies jemand von der Hafenaufsicht sein musste, der die zur Öffnung seitwärts schwenkende Fussgängerbrücke beaufsichtigte. Zur weiteren Erkundung der Stadt entschieden wir uns, ein 24-Stunden-Ticket für den Big Bus Hop on Hop off zu kaufen und damit gleich einmal ein Stück bis zum Opernhaus zu fahren. Diese Sehenswürdigkeit wollten wir schon lange besuchen, Flurin konnte es kaum erwarten, und immer wieder hatten wir es verschoben. Als der Busfahrer über Lautsprecher informierte, dass sein Bus auf die blaue Linie direkt nach Bondi Beach geschickt werde, meinte Hajo, wir sollten das gleich sofort tun. Opernhaus (und Flurin) musste warten. Bei der Fahrt zu dem berühmten Strand stellten wir beide fest, dass die Route im Vergleich zu vor 13 Jahren geändert wurde. Wir fuhren damals anders von der anderen Seite her, eine schöne, kurvige Küstenstrasse entlang. Heute geht es mit weniger (Foto)Stopps eckig durch Wohnquartiere und über Hauptstrassen.

Wunderschön und teils im Sonnenschein präsentierte sich der Strand mit strahlend weissem Sand, in einem Halbrund angelegt, an dessen Enden hohe Felsen die Bucht abschliessen. Es war (wie wohl immer) sehr windig, das baden verboten, nur ein paar Surfer ritten über die hohen Wellen. Im Sand sind wir bis an die Brandung gelaufen, Alina badete gar ihre Füsse im Meer. Flurin wäre zu gerne zum sändele hier geblieben.

Doch der Bus fährt nur bis zum frühen Abend und so mussten wir zurück in die Innenstadt. Leider hatte der Bus keine Zeit für ein Foto vom Aussichtspunkt. In einem Quartier kamen plötzlich weitere Erinnerungen an unseren letzten Besuch vor 13 Jahren hoch, einen Brunnen, den wir angeschaut und fotografiert haben. Die Navy-Schiffe im Marinehafen faszinierten Flurin und bald danach waren wir endlich am lange ersehnten Opernhaus. Wir waren nicht allein, viele Menschen schauten sich das Wahrzeichen an, kamen zu einem Konzert oder der zur Zeit aufgeführten Carmen oder einfach um in Gesellschaft einen Kaffee zu trinken. Wir stiegen die vielen Treppen hoch, schossen da und dorthin Foto. An jeder Ecke zeigte sich wieder ein neuer, interessanter Winkel, der ein Bild wert gewesen wäre, ich konnte gar nicht genug davon bekommen.

Mittlerweile stand ein anderes, riesiges Kreuzfahrtschiff (mit Rutschbahn und Aussichtskabine mit Hebearm auf dem Dach, Anm. von Alina) da, nach Voyager of the Seas nun die Schwester, Spectrum of the seas.

Müde kämpften wir uns zum Hotel zurück. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite setzten wir uns in ein Restaurant und gönnten uns einen feinen Znacht (übrigens werden die Preise Samstag, Sonntag
um 10%, während Holidays und Feiertagen um 15% erhöht). Zum Glück waren wir draussen unter dem Dach, den plötzlich flüchteten etliche Besucher von den Aussentischen, da Regen einsetzte. Wir hatten an diesem Tag Glück und wurden wider Erwarten mit schönem Wetter belohnt. Während wir uns bedienen lassen konnten mussten andere noch kräftig arbeiten: wir konnten beobachten, wie grosse Lastwagen zum vor uns liegenden Kreuzfahrtschiff fuhren, um es mit Lebensmitteln zu versorgen. In ein paar Stunden wird aber auch hier Ruhe einkehren, denn in der Regel fahren die Kreuzfahrtschiffe in den Abendstunden weg, bis am Morgen wieder ein neues anlegt und das emsige Treiben von Neuem losgeht…

Sydney - Taronga Zoo Sydney - Sky Tower & Opera House