An diesem Morgen (Wettervorhersage: sonnig, Realität: bewölkt bis bedeckt) kamen wir nur langsam in die Gänge, insbesondere die Kinder. Wir hatten beschlossen, noch eine weitere Nacht auf dem Campingplatz zu bleiben. Zum ersten Mal frühstückten wir direkt vor dem Wohnmobil Und liessen uns dazu entsprechend Zeit.
Um die Mittagszeit machten wir uns auf, einen Strand zu suchen. Die Kinder hatten so viel Spass beim Spielen am Strand in Hot Water Beach, wir hätten dort noch eine Nacht bleiben sollen. Ebbe und Flut sind hier deutlich sichtbar, am Morgen war Flut. Leider fanden wir keinen ähnlich guten Sandstrand wie in Hot Water Beach. Die Strände hier waren vor allem mit Muschelstücken übersät. Muscheln sind hier eh reichlich vorhanden, überall im Meer vorgelagert sind Muschelzuchten zu sehen. Wir machten an einem dieser Strände Halt. Alina und Flurin gingen baden und Muscheln suchen, während wir es uns auf den Campingstühlen vor dem Wohnmobil gemütlich machten. Einige Neuseeländer hatten an diesem Samstag das Schiff auf ihren Anhänger geladen und vom Strand her ins Meer gelassen, um es nach der Ausfahrt wieder aufzuladen. Nun verstanden wir auch, warum viele Häuser und Villen einen Traktor vor dem Haus hatten: nicht etwa für landwirtschaftliche Zwecke, sondern um ihr Boot zum Strand zu transportieren. An einem grossen Baum, welcher lustige Tannzapfen trug (leider dürfen wir keine heimnehmen, wäre bestimmt interessant gewesen zur Dekoration von Adventsgestecken) hing eine Schaukel zum Meer hin, welche natürlich ausprobiert werden musste! Den Spitz des riesigen Baumes zierte ein oranger Strassenkegel, wie der dort hoch kam, war uns ein Rätsel. Alina kletterte mit Papas Hilfe auf den Baum, aber soweit hoch schaffte sie es dann doch nicht!
Am späteren Nachmittag kehrten wir zum Campingplatz zurück und badeten im Pool, bevor wir in der stark belebten Küche unser leckeres Abendessen kochten.
Wir kamen mit einem Schweizer Ehepaar ins Gespräch, welche jetzt sieben Wochen in Neuseeland unterwegs waren. Überhaupt haben wir festgestellt, dass viele (Schweizer) Touristen oft länger unterwegs sind, wir sind also nicht die Einzigen. Das Paar hatte etwa die gleichen Erfahrungen mit dem Wohnmobil gemacht wie wir (kein Kühlwasser, kein Öl - ein Mechaniker in der Garage schüttelte den Kopf und fragte erstaunt, wann denn letztmals Ölwechsel gemacht wurde, etc.; dies unmittelbar nach Übernahme des Gefährts).
Am Abend bekamen wir noch Besuch von einem angetrunkenen älteren Herr, welcher mit einer Kühlbox unter dem Arm sein zu Hause auf dem Campingplatz suchte. Ausserdem vermisste er einen Schuh. Die Kühlbox war wohl eher als Sitzgelegenheit gedacht, um sich zwischendurch auszuruhen und hilfesuchend auf seinem Handy nach einem GPS zu suchen. Flurin hat sich sehr dafür interessiert und amüsiert!
Noch ein Wort zum Corona Virus: auf dem Land und in kleinen Orten und Städten war bisher in unseren Augen kaum was spürbar (wir haben allerdings auch keine lokale Presse konsultiert), einzig ein A4-Blatt Aushang an diversen Campingplätzen nimmt kurz Stellung dazu. Ansonsten merkt man nichts. Am Montag fahren wir nach Auckland und am Mittwoch nach Sydney, mal sehen, wie es da aussieht und was alles läuft.
Wie schon an vielen Orten in Neuseeland, aber noch ausgeprägter im Norden ist es hier sehr trocken und es wird zum Wassersparen aufgerufen. Dies wird (auch an den Campingplätzen) unterschiedlich umgesetzt. Bei einigen Plätzen kann uneingeschränkt geduscht werden, bei anderen muss ein Münzautomat mit 50 Cent gefüttert werden, um in den Genuss von warmem Wasser zu kommen, an wieder anderen Orten darf nach Knopfdruck 5 Minuten warm geduscht werden mit Alarm 1 Minute vorher, um gewappnet zu sein, noch andere haben die 5 Minuten Regel, wobei nach abgelaufener Zeit unverzüglich die kalte Dusche folgt…