Eigentlich hatten wir an diesem schönen Morgen vor, eine Schifffahrt mit der Waimarie zu machen, dem letzten Schaufelraddampfer Neuseelands, der aus England eingeführt wurde. Von 1900 bis 1952 befuhr sie den Whanganui River, bevor Sie ganz unspektakulär an ihrem Anlegeplatz sank. 41 Jahre später wurde das Wrack geborgen, restauriert und zum Beginn des 21. Jahrhundert wieder vom Stapel gelassen.
Doch das Element Wasser schien uns schon die ganze Reise nicht gut gesinnt. Wir erinnern uns, zuerst waren wir, nach sintflutartigen Regenfällen in Te Anau von der Umwelt abgeschnitten, sämtliche Strassen unter Wasser und der eingeplante Milford Sound nicht mehr erreichbar. Über Wellington wollen wir gar nicht mehr sprechen und dann das Pech auf Kapiti Island, der starke Regen hatte den Boden gesättigt, so dass es im Grasland oder im Dickicht der Büsche und Wälder kaum mehr raschelte, was ein Aufspüren nach einem Kiwi fast verunmöglichte.
Auf der Hinfahrt zur Schiffsanlegestelle erspähte ich ein Polizeiboot auf dem River. An der Kasse erfuhren wir, dass eine Person im Fluss ertrunken war und die Polizei den ganzen Fluss für die Suche nach der Leiche gesperrt hatte, sämtliche Schifffahrten waren deshalb gecancelt. Was soll man da machen…
Es hat uns zwar in Whanganui und insbesondere auf dem Campingplatz sehr gefallen, aber es war nicht absehbar, wann der Fluss wieder freigegeben würde und die Wetterprognosen für den nächsten Tag waren nicht vielversprechend. Da wir eine längere Fahrt vor uns hatten, nahmen wir die Strecke eben jetzt schon unter die Räder. Es folgte eine Fahrt durch eine kurvenreiche und sehr hügelige Landschaft, was deutlich mehr Zeit benötigte als die (Autobahn) Fahrt am Vortag. Der Kühlschrankschliessservice Alina hatte einige Einsätze zu leisten (immer bei starken und zackig gefahrenen Linkskurven). An dieser Stelle sei ein Lob an unseren tollen Fahrer Hajo gerichtet, welcher uns mit dem Fahrzeug schon über 2‘000, insgesamt schon über 3‘000 Kilometer weit sicher und heil vorwärts gebracht hat. Einzig beim Umgang mit den Seitenspiegeln (insbesondere links) gibt es noch Verbesserungspotential. Auf unserer Fahrt bisher haben schon einige Strassenschilder eine 180 Grad Drehung durch die Berührung mit dem Aussenspiegel erlebt, heute hielt er, trotz vorzeitiger Warnung durch die sehr zuverlässigen Beifahrer, einer Baustellentafel nicht mehr Stand und musste Federn bzw. Plastik lassen… Nanu, wenns dabei bleibt, können wir mit der Ausbeute auf unserer langen Strecke wohl zufrieden sein, oder? Ansonsten Hut ab und ein dreifaches Hoch auf unseren Fahrer.
Kommentar Hajo: Wenn auf der anderen Seite ein grosser Truck mit Anhänger angebraust kommt, dann hat die Seite Priorität - der Fahrer kann sich nicht ausschliesslich auf die linke Seite auf Höhe Spiegel konzentrieren, wie dies einige Beifahrer tun. Und der Kühlschrank öffnet auch bei langsam und brav gefahrenen Linkskurven.
Nach einiger Zeit wurde eine Eisenbahnlinie zu unserem ständigen Begleiter. Über eine Schlucht wurde eine riesige Brücke gespannt, ein wunderbares Bauwerk, das vor einigen Jahren renoviert wurde und einen Fotostopp Wert war. Trotzdem wirkte die Eisenbahnverbindung von Nord nach Süd sehr verlassen, keinen einzigen Zug sahen wir auf der ganzen Strecke und die paar Eisenbahnwagen im Bahnhof eines grösseren Ortes sahen auch so aus, als ob die letzte Reise schon einige Zeit zurück lag.
Unterwegs, teils im Niemandsland (wie oft wohl die paar wenigen Leute hier an ihre Post kommen?), seien primär noch zwei Punkte zu erwähnen: einmal fuhren wir an einem Strassenschild „Caution Kiwi crossing at night“ vorbei und in einem kleinen Ort war eine Abzweigung zu einem Skigebiet markiert.
Im Laufe des Nachmittags erreichten wir bei warmen Temperaturen Waitomo. Der Campingplatz hatte einen Hot Pool, den wir alle sehr genossen. Je später am Abend, je mehr füllte sich der Campingplatz, Fahrzeug an Fahrzeug, in so grosser Gesellschaft waren wir glaube ich noch nie. Jedenfalls war der Weg zu unserem Ausflugsort Glowworm Caves Morgen nicht weit, nur um die Ecke (die Tickets gebucht und auch der angesagte Regen sollte uns den Trip dieses Mal nicht vermiesen) und wir konnten schon mal Glühwürmchen statt Schäfchen zum Einschlafen zählen…
Übrigens: die Zufahrt zum Milford Sound ist erst seit Freitag, dem 21. Februar wieder eingeschränkt zugänglich: Achtplätzige Touristenbusse dürfen im Konvoi nach Milford Sound fahren, Campervans und Autos sind zur Zeit noch nicht zugelassen.
19 February 2020 5:52 pm | NZ Transport Agency
Waka Kotahi NZ Transport Agency looks forward to reconnecting Milford Sound Piopiotahi for tourist bus travellers alongside essential service vehicles from this Friday.
Buses with eight seats* or more will be able to join the convoys from Friday.
Three return convoys are planned initially on a daily basis, subject to weather and/or urgent road repairs, says Transport Agency Journey Manager Peter Brown. These will be reviewed as repairs advance. Get on board a bus
Self-driving people in campervans, cars or four-wheel drives are not able to get into Milford Sound Piopiotahi currently.
“A huge amount of work is underway on this highway and we are reasonably confident the tourist convoys for buses will run as planned Friday,” says Mr Brown. “By asking people to travel by bus, we minimise the time we need our crews to stop work.”
Torrential rain closed the highway (SH94) more than two weeksago between Cascade Creek/ the Hollyford turnoff and Milford Sound Piopiotahi.
To date convoys of essential services vehicles have run extremely well having started on Saturday, he says. Essential services convoys have run Tuesday, Wednesday and are planned for tomorrow also. (See slightly altered times below from what was previously scheduled.)