Zur Abwechslung klopften in den Morgenstunden wieder einmal Regentropfen aufs Dach. „Dank“ meines schlechten Schlafs konnte ich noch rechtzeitig die Dachfenster zu schliessen, ohne im Bett nass zu werden. Der Himmel war bedeckt, in der Ferne konnte man einen Regenbogen ausmachen und die Wetterprognosen sagten sowohl am Startort Motueka als auch am Zielort Picton etwas Regen voraus.
Die Fahrt führte uns zuerst am bevölkerten und durch Land- und Viehwirtschaft geprägten Küstengebiet nach Richmond und weiter nach Nelson, die fünftgrösste Stadt des Landes. Im Hafen stand ein grosses Frachtschiff, viele Container und Kräne prägten das Bild. Im Zentrum genehmigten wir uns einen reichhaltigen Sonntagsbrunch und zur besseren Verdauung shoppten wir noch etwas in den umliegenden Strassen (Alina fand endlich eine passende iPod-Hülle, Flurin ein lustiges Kiwi-T-Shirt).
Die Weiterfahrt führte uns wieder kurvenreich durch bewaldete Hügel und Berge. Neben Farnen und ursprünglichem Mischwald sahen wir aber auch riesige mit Tannen bepflanzte Nutzwälder, welche für die Holzindustrie hochgezogen wurden. Immer wieder waren riesige Flächen abgeholzt. Es sah aus wie grosse Wunden, welche in die Natur gerissen wurden. Ein trauriger Anblick, aber wer weiss, vielleicht hat es in einem Brettli von Ikea Möbel zu Hause auch ein Stück, das von hier stammt?
Die Gegend war wenig besiedelt, hin und wieder zeugten Briefkästen oder Schulbushaltetafeln am Strassenrand von Zivilisation in der Gegend.
Nach einiger Zeit kamen wir an verschiedenen Meeresarmen vorbei und nach dem letzten, besonders kurvenreichen Hügel kamen wir nach Picton mit den grossen Terminals am Hafen, über welche man in den Bauch einer der grossen Fähren gelangt, die zur Nordinsel übersetzen. Zu dieser Zeit herrschte gerade Flaute, alle Schiffe waren unterwegs. Hier werden wir uns Morgen mit vielen anderen Fahrzeugen zur Überfahrt einreihen.
Wir fuhren weiter zum nahe gelegenen Campingplatz. Trotz Regen, Wind und mässigen 20 Grad liess es sich Flurin nicht nehmen, noch ein kurzes Bad im Pool zu nehmen. Bewegung tut eben gut…
