An diesem schönen, bereits sehr warmen Morgen stärkte uns ein grosszügiges Frühstück (es gab vier verschiedene Angebote) im Motel. Leider kamen wir erst später weg, als uns wirklich lieb war, denn wir hatten wieder einige Kilometer (mehr, als uns wirklich bewusst war) vor uns. Eine längere Anfahrt führte uns zum Eingang des Yosemite National Park. Wir kamen durch grosse, kahle Gebiete mit abgebrannten Bäumen, das nur zur Durchfahrt freigegeben war.

Ein Rancher im Park erklärte uns, dass die Wälder im August letztes Jahr durch einen Brand zerstört wurden und es sich um den drittgrössten Brand Kaliforniens überhaupt handelte. Erschreckend. An dieser Stelle waren wir vor dreizehn Jahren noch durch dichten Wald gefahren. Wir durchquerten den Park Richtung Süden bis zum Parkplatz in der Nähe des Mariposa Grove. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Hybridbus waren wir umgeben von vielen riesigen Sequoia-Trees.

Eine etwa einstündiger Spaziergang, vorbei an mehreren abgebrannten, herumliegenden Stämmen sowie an einer riesigen Wurzel eines Redwoods führte uns zu den beiden bekanntesten Bäumen, dem Old Grizzly, ältester Baum am Mariposa Grove sowie dem California Tunnel Tree, ein Baumriese, durch dessen herausgesägten Tunnel im Stamm sogar ein Auto passt.

Über und über mit Staub und Sand eingedeckt erreichten wir den Bus und den Parkplatz. Des weiteren wollten wir uns – trotz einer weiteren längeren Autofahrt - nicht die Aussicht entgehen lassen, welche man am Glacier Point, hoch über dem Yosemite Valley, geniessen kann. Der Blick schweift über die grandiose High Sierra, den grossen, felsigen Berg Half Dome und in der Ferne sind sogar ein paar Wasserfälle mit etwas Wasser (letztes Mal hatte es in dem für die Wasserfälle bekannten Park keinen Tropfen) zu sehen.

Am Tunnel View Point, auf dem Weg zum Yosemite Valley, angelangt, erhält man einen phantastischen Blick auf den El Capitan. Der El Capitan ist ein etwa 1000 Meter hoher Monolith. Sein Gipfel liegt auf einer Höhe von 2307 Metern über dem Meeresspiegel, seine bis zu 1000 Meter hohen Felswände machen ihn zu einem Anziehungspunkt für Freikletterer.

Um vor 19 Uhr erreichten wir Yosemite Valley am Fusse des El Capitan von wo wir unsere Fahrt gleich zum Parkausgang Richtung Tioga Pass (3000m, fast 10'000 Fuss, über Meer) antraten, denn gemäss unseren Recherchen in Google würden wir doch noch ca. 2 1/2 Stunden unterwegs sein bis zu unserem nächsten gebuchten Motel am Lake Tahoe. Je länger die Fahrt dauerte (allein bis zum Parkausgang benötigten wir ca. zwei Stunden) mussten wir allmählich feststellen, dass die Berechnung wohl nicht stimmen konnte. Entlang den Ufern des Mono Lake folgten wir einem zügig fahrenden Auto aus Nevada (wir waren einige Kilometer im Staat Nevada unterwegs) auf dem Highway 395 nordwärts, bis wir endlich endlich nur noch über einen Berg nach South Lake Tahoe hinunter stechen konnten. In der Stadt am See fuhren wir aus dem Staat Nevada wieder nach Californien (es hatte plötzlich keine Casinos mehr!). Total erledigt – die Kinder waren glücklicherweise auf der Fahrt eingeschlafen – erreichten wir um ca. 23 Uhr unsere nächste Bleibe und freuten uns auf einen etwas ruhigeren, weniger autolastigen Tag.

Monterey Aquarium Lake Tahoe und Wiedersehen mit Guillots