An diesem Morgen wollten wir eigentlich beizeiten los. Da wir aber keinen Wecker gestellt hatten, wurde es logischerweise deutlich später. Es sollte noch eine mühsame, beschwerliche Fahrt bis nach Los Angeles werden. Schon vor der Grossstadt standen wir im Stau und es gab auf dem mindestens vierspurigen Highway 405 nur noch stop and go.

Am Eingang von L.A. bogen wir auf den Highway 1 ab um der Küste entlang zu fahren. Hier reiht sich eine Beach an den anderen und viele Amerikaner verbrachten den schönen Sonntag am Meer. Die grüne Welle scheinen sie auf diesen Strassen nicht zu kennen und so blieben wir fast an jeder Ampel stehen, und davon hat es nicht wenige. Wir brauchten Stunden, bis wir nur mal am International Airport – an dem wir vor ein paar Tagen angekommen sind – vorbei waren. Endlich Santa Monica erreicht bogen wir vom Meer ab Richtung Hollywood und Beverly Hills. Es war bereits später Nachmittag, als wir nahe dem Hollywood Boulevard für 2.50 Dollar pro 12 Minuten, max. 20 Dollar parkierten.

Um die Ecke gönnten wir uns endlich mal was zu essen und spazierten nachher im Gewimmel etwas dem Walk of Fame entlang. Alina legten wir – trotz heftigem Widerstand – das Gstältli an, denn in diesem Durcheinander wollten wir sie auf keinen Fall verlieren (weg ist sie schnell, aber wir können ihr keinen Zettel mehr in die Tasche stecken wie im Disneyland!). Wir fotografierten diverse Sterne von bekannten Film- und Musikgrössen und natürlich auch von Donald Duck, Mickey Mouse und Walt Disney.

Zur grossen Freude von Alina trafen wir noch Mickey und Minnie Mouse, welche sie herzlich grüsste. Von weiter weg machte ich einen Schnappschuss (normalerweise wird gleich die Hand ausgestreckt, wenn eine Kamera gezückt wird). Nachdem wir uns mit 20 Dollar wieder aus dem Parkhaus befreit hatten, jagten wir durch die Strassen noch dem Hollywood-Zeichen nach, welches wir schliesslich an einem Strassenrand zwischen Häusern hindurch knipsen konnten.

Auf unserem weiteren Weg fotografierten wir noch ein Strassenschild in Beverly Hills, kurvten einige Blocks weit, der teuersten Einkaufsstrasse von Beverly Hills, dem Rodeo Drive und luxuriösen Villen entlang, bevor wir dem Sunset Boulevard, weiter an teuren Grundstücken vorbei, bis ans Meer folgten.

Zum Glück hatte es an dieser Strasse nur wenige Ampeln, es hatte weniger Autos und dadurch war der Verkehr flüssiger. Wieder am Meer auf dem Highway 1 fuhren wir nordwärts. Zwischen den vielen Häusern an den Stränden von Malibu konnten wir die hohen, tosenden Wellen an die Ufermauern schlagen sehen und die zahlreichen Surfer erkennen, welche sich hier in ein Abenteuer stürzten.

Bei Point Mugu fuhren wir an einer mächtigen Sanddüne vorbei, die sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite die steilen Felsen hoch auftürmte. Ein Paradies, um nach einem langen Aufstieg in irgend einer Form hinunterzuschlitteln. Bei Sonnentiefstand – sehr anstrengend für den Fahrer – erreichten wir um ca. 20 Uhr endlich unser Motel in Oxnard. Da wir Morgen eine lange Fahrstrecke entlang der Küste auf dem Highway 1 bis nach Monterey hinter uns zu bringen haben und deshalb früh unterwegs sein sollten, versuchten wir, nur das nötigste auszupacken, damit wir schnell wieder startbereit sind. Übrigens haben wir heute Abend der Zeitung entnommen, dass heute am Manhattan Beach kurz vor dem Internationalen Airport von Los Angeles, wo wir ganz in der Nähe vorbeigefahren sind, ein Schwimmer von einem Hai angegriffen und schwer verletzt worden sei.

Carlsbad Highway 1