Heute legten wir einen zweiten, ruhigen Tag ein, bevor wir dann nach Norden weiterfahren werden. Gemütlich verköstigten wir unsere Kinder wieder mit einem Cornflakes-Zmorge, bevor wir unsere sieben Sachen für den Pool zusammen suchten. Für Aufregung sorgte an diesem Morgen unsere Klospülung, welche nach der Betätigung des Griffs nicht mehr aufhörte, Wasser einlaufen zu lassen, so dass wir schläunigst bei der Rezeption Hilfe anfordern mussten, da das Wasser über die Schüssel lief.
Es war zwar bald jemand zur Stelle, aber leider zu wenig schnell, so dass das Wasser schon unter der Tür durch drückte und den Teppich im Wohn- und Schlafbereich zu tränken begann. Nun wissen wir wenigstens, welche Funktion der Overflow-Überlauf an der Decke über der Dusche hatte! Das Zimmerpersonal wischte so gut es ging den Boden auf und uns wurde so bald als möglich ein neues Zimmer zugesichert, damit sie mit einem Trockner das Zimmer wieder herrichten konnten. Wir packten also unsere Badesachen und begaben uns an den Pool. Ich hatte erwartet, dass die Amerikaner ein verlängertes Wochenende verbringen würden und der Pool wieder ähnlich besetzt wäre wie am Nationalfeiertag. Jedoch herrschte grosse Aufbruchstimmung. Viele Leute mit Koffern verliessen das Hotel und am Pool war es ziemlich ruhig und viele Liegestühle frei. Es schien auch, dass einige nur tagsüber am Nationalfeiertag am Pool waren, denn wir erinnerten uns, dass am Vortag verschiedene Bändeli für den Eintritt verteilt wurden. Wir hatten also die Qual der Wahl. Alina war nicht mehr zu bremsen und tauchte wie ein Fisch bis sie kaum mehr Luft hatte und rote Augen bekam. Auch beim schwimmen machte sie bereits grosse Fortschritte und kam immer besser vorwärts. Flurin, der mittlerweile auch überall mitmachen und dabei sein will (wehe, wenn nicht, dann wird lauthals protestiert), genoss es primär, an der Treppe hin und her zu krabbeln und das Wasser in kleine Becherli umzugiessen. Zwischendurch nahmen wir ihn zum schwimmen mit und er machte sich schon richtig gut im hin und her schwimmen zwischen Mama und Papa. Das Gleichgewicht hielt er schon viel besser und er schien Spass daran zu haben. Von einem Kind lieh sich Alina einen Tauchring und übte damit, bis sie allmählich am Ende ihrer Kräfte war. Am einen Ende des Pools standen ein paar Pavillons, welche einen halben Tag für 50 Dollar unter der Woche und 75 Dollar am Wochenende oder jeweils das Doppelte ganztags gemietet werden konnten. Ein oder zwei wurden für die Geburtstagsparty eines Kindes genutzt, welche diverse Gäste eingeladen hatten: the american way of birthday parties! Nebenan versuchte eine Frau mit ihrer Gitarre für Stimmung zu sorgen. Am späteren Nachmittag gingen wir zurück auf unser Zimmer, d.h. wir erhielten an der Rezeption die Schlüssel für ein Zimmer nebenan und zügelten unsere Ware in das neue Gemach. Wir wollten am Abend noch nach San Diego fahren. Details zum Abend brauche ich nicht zu erwähnen, denn das Ganze war eine riesige Enttäuschung.
Zurück in unserem Hotel genossen wir noch eine erholsame, kühlende Dusche (die Sonne hatte doch ein paar Hautflecken gefunden, die nicht genügend eingecremt waren). Überhaupt genossen wir es, wieder täglich eine Dusche in einem sauberen Badezimmer (und nicht mehr in einem öffentlichen Washroom auf dem Campingplatz, dessen Untergrund einem Waldboden ähnlich sah) nehmen zu können.
Noch ein paar Bemerkungen zu Kanada und USA: nachdem wir lange durch den wunderschönen Ahornstaat reisen durften und jetzt den direkten Vergleich mit den USA haben müssen wir schon sagen, dass Kanada uns in vielerlei Hinsicht sympatischer war. In den USA muss alles gross, laut und pompös sein, im freien Staat wird überall kontrolliert und dirigiert (vergleiche Ausgang beim Disneyland: eine zweite, dazugehörige Erwachsenenperson erlaubt es sich, das Kinderwagentor anzusteuern und nicht das Drehkreuz zu benützen). Da waren die Kanadier doch viel humaner und unkomplizierter. Nanu, jedem das Seine. Dafür geniessen wir das warme, schöne Wetter hier umso mehr, nachdem wir dem in Kanada ständig fast vergebens hinterher gefahren sind.