Nach den strengen beiden vergangenen Tagen gönnten wir es uns, heute Morgen auszuschlafen. Auch die Kinder waren sehr müde und so war für alle erst gegen halb zehn Tagwache. Die Sonne strahlte vom Himmel an diesem 4th of July, dem Nationalfeiertag der USA.

Alles war mit Girlanden und Fähnchen dekoriert, das Personal an der Rezeption mit Schminke bemalt. Wir machten uns auf ins benachbarte Restaurant für ein ausgiebiges Frühstück. Da wir kurz vor der Schliessung des Frühstücksbuffets eintrafen, mussten wir uns beeilen und uns mit all den gewünschten Köstlichkeiten eindecken. Danach konnten wir uns aber Zeit lassen und das Zmorge ausgiebig geniessen. Flurin versuchte sich wieder einmal in seinen Kletterkünsten, was wir leider erst bemerkten, als er aus dem Hochstuhl zu Boden donnerte. Zum Glück ist ihm – einmal mehr – nichts passiert. Mit vollen Bäuchen zwängten wir uns anschliessend in die Badebekleidung und begaben uns zum überfüllten Kinderpool in der Hotelanlage. Wir mussten hart kämpfen, um wenigstens einen Liegestuhl und zwei normale Stühle zu ergattern. Die Kinder stürmten mit Papa gleich ins Wasser und genossen das planschen, tauchen, spritzen und „Becherli umleerä“, bis die Lippen blau waren und sie am ganzen Leibe zitterten.

Unter Protest zog ich Flurin um und setzte ihn in den Kinderwagen für einen Mittagsschlaf, wozu er aber überhaupt nicht zu überreden war. Ein Magier stellte in der Nähe seine Requisiten auf und bot eine grosse, typisch amerikanische Show (möglichst laut, mit den Kindern immer wieder Parolen zu Selbstvertrauen und das Land lobend skandierend), wobei sich Alina natürlich in die vorderste Reihe setzte. Bei Musik und Tanz war sie immer sofort zur Stelle und legte einen eindrücklichen Twist vor, wobei ihr wirklich kein anderes Kind das Wasser reichen konnte.

Hajo musste kurz zurück ins Zimmer und nahm gleich Flurin mit, welcher endlich für einen Mittagsschlaf einnickte. Zurück am Pool liess er sich weder vom Kindergeschrei aus dem Bad noch von der Darbietung des Zauberkünstlers beeindrucken und schlummerte friedlich bis in den frühen Abend hinein weiter. Währenddessen genossen Hajo und Alina eine weitere Runde im Pool und hielten gar ganze Schwimm- und Tauchlektionen ab, bis sie schlotternd zum Badetuch zurückkehrten.

Zum Znacht gingen wir nochmals ins benachbarte Restaurant, denn die umliegenden Strassen waren infolge der Festivitäten gesperrt und die nächsten Futtertröge weiter entfernt. Viele Leute nutzten das gleiche Lokal und so mussten wir uns etwas gedulden, bis wir einen Platz bekamen. Bereits um 08:30 Uhr, wir hatten gerade unseren Platz am Fenster bekommen, wurde im benachbarten Legoland das Feuerwerk gezündet. Von unserem Tisch aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Darbietung. Ich hatte mich noch gewundert, weshalb das Feuerwerk bereits zu so früher Stunde gezündet wurde. Erst jetzt, als es doch schon um halb neun sehr dunkel war realisierte ich, wie viel die drei Stunden Flugzeit von Nord nach Süd Einfluss auf den Tagesverlauf haben. Alina war wieder einmal die erste, die ins Land der Träume abtauchte, Flurin genoss noch eine Runde balgen und spielen mit Papa oder Mama, bis es irgendwann auch ruhig um ihn wurde.

Disneyland Carlsbad