Happy Birthday Canada! Im Gegensatz zu den meisten Kanadiern begann für uns der Tag sehr früh, der Wecker holte uns bereits um sechs Uhr aus den Federn. Das schöne Wetter machte das aufstehen leichter. Pünktlich um sieben Uhr waren wir alle parat. Mit dem Taxi liessen wir uns zum Flughafen chauffieren. Es war sehr ruhig und hatte an diesem Morgen kaum Verkehr (denn die meisten Leute hatten ja frei aufgrund des Nationalfeiertages Canada Day) und es waren auch noch keine Strassen gesperrt oder Umleitungen zu fahren.

Der Check-in am Flughafen erfolgte überraschend schnell, auch hier hatte es wenig Leute. Ein ganzes Terminal war nur für USA-Flüge eingerichtet. Auch die Immigration in die USA, welche wir erfreulicherweise bereits hier abwickeln konnten, ist problemlos verlaufen. Der amerikanische Polizist sass breitschultrig und kaugummikauend in seinem Kabäuschen, er machte den Eindruck eines Möchtegern und forderte uns brummend auf, die Fingerabdrücke auf dem Scanner zu hinterlassen. Währenddessen erhielt er gleich die Bilder unserer Gepäckaufgabe auf den Computer gespielt und nebenbei hat er wohl auch noch unsere ESTA-Registrierung nachgecheckt. Dass wir auf dem Formular angegeben hatten, keinen Food mitzuführen, Hajo aber ihm zu verstehen gab, dass wir noch etwas Profiant für den Verzerr vor dem Abflug dabei hätten, musste er uns aber doch noch unter die Nase reiben. Ansonsten konnte er uns nichts anhaben und wir waren durch die lästige Kontrollmaschinerie durch. Wie froh sind wir, den Teil schon abhaken zu können und nicht im Chaos von Los Angeles den Marathon hinter uns bringen zu müssen. Alina eroberte in kürzester Zeit die Boardküche, freundete sich mit den Flight Attendants an und versorgte sich und ihren Bruder mit Apfelsaft.

Die ganze Crew kannte ihren Namen, auch mit anderen Fluggästen kommunizierte sie. Eigentlich war auf dem dreistündigen Flug kein Imbiss eingeplant, aber da die Fluggesellschaft Canada Rouge ihr einjähriges Jubiläum feierte und gleichzeitig Canada Day war, erhielten alle Fluggäste eine Kleinigkeit zu knabbern. Die Lindt-Schokolade war innert Kürze alle, denn diese war sehr begehrt, es hatte gerade noch bis zu unserer Sitzreihe gereicht. Lange flogen wir über die Riesenstadt Los Angeles, wobei ich durch den Smog gerade noch das Hollywoodzeichen erkennen konnte. Kurz vor der Landung sah ich aus meinem Fenster Pisten, auf denen reger Verkehr herrschte, während wir weiter über Parkplätze und Häuser flogen. Ich vertraute einfach darauf, dass es schon noch irgendwelche zusätzlichen Pisten auf unserer Seite haben würde. Um 13 Uhr landeten wir in Los Angeles und um uns herum wimmelte es von A380: einer der British Airways landete gleich hinter uns, einer der Korean Airline startete, zwei Quantasmaschinen standen am Boden und einer der Singapore Airline war gerade im Anflug. Nachdem wir die Pisten zu unserem Standplatz durchkreuzen durften begaben wir uns ins Gewimmel vom Los Angeles International Airport. Da wir ja bereits in Kanada die Immigration hinter uns gebracht hatten, mussten wir nur noch das Gepäck holen. Dieses hatten wir erstaunlicherweise rasch gefunden und den Bus zu Autovermietung, der gleich vor der Türe hielt, gerade noch erwischt. Nach kurzer Fahrt ins Industriequartier nahe des Flughafens pirschte Hajo gleich vor an den Schalter, während ich mich um Gepäck sorgte und Flurin in frische Windeln steckte. Relativ rasch haben wir unser Auto bekommen; die Angestellte hatte uns ein grösseres Fahrzeug empfohlen, da wir mit all unserem Gepäck nicht in den kleinen Mietwagen passen würden. Es folgte eine lange lange lange Fahrt durch Los Angeles, die Stadt ist so unglaublich gross. Als Familie durften wir natürlich die Car Pool Lane benützen. Bei bedecktem Himmel erreichten wir um ca. 16:30 Uhr Carlsbad. Wir erledigten den Hotel Check-in und machten uns gleich weiter zu den Outlets in der Stadt, um für Hajo nach Tevas zu suchen. Den Znacht nahmen wir auch gleich dort. Im Hotel angekommen planten wir den morgigen Tag mit SeaWorld in San Diego und machten mit Dany, einem früheren Schulfreund und Nachbar von Hajo ab, der in San Diego lebt. Es würde ein intensiver, erlebnisreicher Tag werden.

Grouse Mountain SeaWorld