Nach einem Cornflakes-Frühstück aus dem Becher für die Kinder haben wir in unserem Hotel gleich die Tickets (sie sind gleich für zwei Tage gültig) für den Hop-on-hop-of-Trolley gekauft. Dieser Touristenbus, verkehrt alle 20 Minuten und führt quer durch die Stadt an den Sehenswürdigkeiten vorbei, der Fahrer erzählt ein wenig und es gibt die Möglichkeit, immer wieder mal aus- und wieder einzusteigen.
Wir hatten das Glück, dass sich eine Haltestelle gleich vor unserem Hotel befindet. Als erstes fuhren wir gleich in den angrenzenden Stanleypark, wo wir bei den Totempoles ausstiegen und die Totempfähle bestaunten.
Auf einem Spaziergang liefen wir der Meerespromenade entlang zum Leuchtturm. Immer wieder kamen uns zahlreiche Velofahrer entgegen, wobei extra Velowege gekennzeichnet sind. Mehrere Vermieter boten Drahtesel in verschiedenen Grössen zur Ausleihe an, was rege genutzt wird. Auch viele Einheimische drehen ihre Touren im Park. Danach suchten wir noch die 9 o’clock gun, die sich in der Nähe befinden musste. Jeden Abend um 21.00 Uhr kann man die Nine O’ Clock Gun donnern hören, wenn im Stanley Park einen Schuss abgefeuert wird. Diese schallende, alte englische See-Kanone wurde vor über 100 Jahren in den Stanley Park gestellt. Ursprünglich wurde der Schuss abgefeuert um die heimischen Fischer und Angler zu erinnern, an die täglichen Zeitbeschränkungen zu denken. Jetzt wird es als Zeit-Signal weitergeführt und ist zu einer alten Vancouver Tradition geworden. Zurück an der Busstation nahmen wir den nächsten Trolley bis zum folgenden Stopp am Prospect Point. Von da hat man eine wunderbare Sicht auf die dreispurige Lions Gate Bridge, dessen mittlere Spur je nach Verkehrsaufkommen für die eine oder andere Fahrtrichtung freigegeben wird.
Mit dem Trolley fuhren wir anschliessend an einigen uralten Zedern und Douglastannen vorbei, welche mehrheitlich 2006 einem Hurrican zum Opfer fielen. Der angeblich meist fotografierte Baum weltweit wurde nach dem Sturm mittels einer aufwändigen Konstruktion wieder aufgerichtet. In unserem alten Gefährt fuhren wir weiter bis zur False Creek Fähre, welche uns auf einem Meeresarm bis zur Halbinsel Granville Island übersetzte. Hier befindet sich der täglich geöffnete Public Market. Auch wir stürzten uns in das Gewimmel, um einen Eindruck von den vielen Ständen, den sorgfältig angeordneten Frischwaren und den Gerüchen mitzubekommen.
Ein Teil des Marktes ist der Verkostung der Besucher gewidmet und wir konsumierten hier einen kleinen Zmittag. Mit der False Creek Fähre schipperten wir bis Olympic Village und Science World von wo sich ein eindrücklicher Blick auf BC Stadion bot, wo 2010 anlässlich der olympischen Winterspiele die Eröffnungsfeier ausgetragen wurde.
Hier bestiegen wir wieder den Trolley und fuhren durch Chinatown, anschliessend Gastown wo wir die bekannte Steamclock – welche wir Morgen noch anschauen möchten – kurz hören und sehen konnten. Etwas später erfolgte ein Fahrerwechsel. Unser neuer Chauffeur war ein rüstiger Rentner, der sehr viel spannendes auf witzige Art zu erzählen wusste. Es machte Spass ihm zuzuhören. Bei strömendem Regen passierten wir Canada Place und fuhren an unserem Hotel vorbei bis zum Aquarium im Stanleypark. Ganz zur Freude unserer Kinder. Obwohl sie schon einiges erlebt hatten an diesem Tag wurden sie nicht müde, all die vielen Meerestiere zu bestaunen und die verschiedenen Wasserbecken zu besuchen. Zwei Delfine sorgten mit diversen Kunststücken gleich für eine grosse Show, die Seelöwen machten mit lautem Gebrüll und Machogehabe auf sich aufmerksam, die Pinguine machten den Clown und watschelten mit erhobener Nase über die Felsen.
Die zwei Belugas drehten unbeeindruckt ihre Runden und die Seeotter schliefen in Rückenlage auf dem Wasser, wobei sie ihr Spielzeug in den Armen horteten. Ein weiterer Teil des Aquariums war der Pacific BC Coast gewidmet (wo ein riesiger Tintenfisch zu sehen war) und im Tropical Teil waren ein paar Becken dem Amazonas gewidmet und ein Weg führte durch eine Regenwald-Halle mit vielen grossen und bunten Schmetterlingen, Papageien, Faultieren und Kaimanen. Endlich kam Flurin in den Genuss, die lange ersehnten Haifische zu sehen. Ausserhalb des Aquariums konnten wir einen Waschbären mit einem Jungen im Stanleypark beobachten. Bei mittlerweile wieder sonnigem Wetter schafften es unsere müden Beine gerade noch, bis zu unserem Hotel zurückzuspazieren.