Im dichten, dunklen Wald war es heute Morgen schwierig auszumachen, was für ein Tag uns erwarten würde. Ausserdem war es im ganzen Park sehr ruhig, die kanadischen Wochenendausflügler schienen sich am Sonntag auch Zeit zu lassen.

Nach einem gemütlichen Morgen mit Cornflakes zum Frühstück (ohne Strom keine Bagles) fuhren wir ins 15 Kilometer entfernte Lake Cowichan, primär um unser Fahrzeug zu dumpen. Wir nutzten den Ausflug gleich, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und eine kleine Fahrt auf der anderen Seite des Sees nach Youbou zu machen. Flurin faszinierten vor allem die Fahrzeuge der freiwilligen Feuerwehr, die gerade herausgeputzt wurden und war fast nicht mehr wegzubekommen.

Zwischen den vielen Bäumen boten sich wunderschöne Blicke aufs Wasser und manch ein Ferien- oder Wohndomizil wurde zum Kauf angeboten. Den Nachmittag verbrachten wir am See bei unserem Campingplatz. Eine Wiesenfläche lud Flurin zum krabbeln ein, während Hajo und Alina sich mutig für eine kleine Schwimmrunde (die erste überhaupt) ins Wasser wagten.

Ein paar Boote kreuzten über den See, teils mit etlichen PS, das von Hajo gewünschte Kanufahren wird leider erst ab Juli angeboten. Viele grosse Schmetterlinge (unserem Schwalbenschwanz ähnlich) flatterten wild am Ufer durcheinander. Flurin war leider zu keinem Mittagsschlaf zu bewegen und Alina wagte sich am frühen Abend nochmals in den See. Kaum dem Wasser entstiegen hatte es ihr ein kleiner französischer Bullterrier der jungen Frau auf dem Tuch in der Nähe angetan. Er war sehr zutraulich und leckte und küsste Alina mehr als ihr lieb war.

Alina erkundigte sich bei uns, wie sie die Frau fragen müsse, um mit dem Hund spazieren gehen zu können. Die Frau vertraute ihren Vierbeiner Alina sofort an. Zur allgemeinen Unterhaltung zog sie mit ihm quer über die Wiese auf den Weg am Waldrand. Sie rechnete nicht damit, dass der Hund Spass daran hatte, wenn sie mit ihm herumrannte und er sofort zu ihr hinpfeilte. Mit einem Schrei rannte sie – teils ohne Leine – davon, der Hund hinterher, und das Spiel begann von vorne. Nach einer Dusche wurden wir von Grillmeister Hajo wieder fürstlich bekocht.

Flurin wusste das auch sehr zu schätzen und brachte erstmals ein relativ deutliches „Ahka“ über seine Lippen. Und heute Abend gab es endlich einmal – ein Prosit auf das Ende meiner Medis – einen feinen Schluck Wein zum anstossen.

Lake Cowichan French Beach