Erstaunlich schönes Wetter erwartete uns heute Morgen. Bei Sonnenschein konnten wir draussen frühstücken. Bald darauf machten wir uns auf, die Cathedral Grove im MacMillan Provincial Park anzusehen.

Entlang des Highway 4 sind links und rechts der Strasse oft weitflächige Kahlschläge und Aufforstungsflächen in verschiedenen Wachstumsstadien zu sehen. Zwischen Strasse und abgeholzter Fläche bleibt – aus ästhetischen Gründen und als Imagewerbung der Holzgesellschaften – ein Streifen Wald als Blickschutz stehen. Am Cathedral Grove angekommen bestaunen wir 800 Jahre alte, riesig hohe Douglastannen mit bis zu neun Metern Umfang.

Ebenso majestätisch sind die Zedern. Einige der gigantischen Urwaldbäume wurden durch Stürme gefällt – der schlimmste war der Eissturm im Winter 1996/97 und liegen auf dem Boden ineinander verkeilt.

Auf dem Rückweg legten wir am Old Country Market im kleinen Örtchen Coombs einen Stopp ein. Auf dessen grasbewachsenem Dach weiden Ziegen und geben ein fotogenes Motiv ab. Im General Store von 1910, einem nostalgischen Kramladen, gingen wir bummeln und leisteten uns eine der vielen Sorten Glace.

Zurück am Campingplatz machten wir einen Spaziergang am Strand. Wir suchten Muscheln und beobachteten die kleinen Krebse, wie sie über die Sandbank rannten. Nach einer Riitiseili-Runde am Campingplatz, wobei ich nebenan wieder mal einen der vielen grossen Schwalbenschwänze beobachten (aber leider nicht fotografieren) konnte, machten die beiden Männer eine Siesta. In der Zwischenzeit hatte sich das Meer bei Ebbe weiter zurückgezogen, wobei der Strand auf mehrere hundert Meter freigegeben wurde.

Nach einem erneuten, ausgedehnten Spaziergang mit Muscheln suchen, Krebsli (neues Wort von Flurin:„Bäps“) und Weisskopfseeadler beobachten vergnügten wir uns in der zum Campingplatz gehörenden 18-Loch Minigolf-Anlage. Für Alina war dies das erste Mal. Sie hat mit viel Elan ihr eigenes Spiel entwickelt und durchgezogen.

Irgendwie scheinen wir unser Wohnmobil-Ungeheuer irgendwo verloren zu haben, denn wir erlebten keine abendlichen oder nächtlichen Störungen mehr. Dafür ist es nun an der Zeit, einen treuen Begleiter unserer Kinder auf unserer Reise vorzustellen. Die Phantasiefigur unserer Kinder heisst „Bebelala“ und nur Alina und Flurin wissen, wer das wirklich ist und wie man sich diese Gestalt vorzustellen hat. Wir Grossen können dabei nicht mitreden. Immer wieder wird die Figur zum grossen Diskussionsthema, wobei unsere Kinder sich intensiv darüber unterhalten, wo sie sich treffen und was sie spielen werden.

Auf nach Vancouver Island Lake Cowichan