Heute Morgen erwartete uns wieder sonniges Wetter, bestens für einen Ausflug auf den Hausberg von Jasper, den Mount Whistler. Beim Bagle toasten vor dem Wohnmobil leisteten mir viele Eichhörnchen Gesellschaft.
Während des Frühstücks haben wir noch die letzten Fotos für den Blog vorbereitet und sind danach gleich ausserhalb des Campings zur Tramway Talstation abgebogen. Eine rote Luftseilbahn brachte uns fast 1000 Meter hoch auf den Berg.
Oben angekommen machten wir einen kleinen Spaziergang den steinigen Weg und durch Schneeresten dem Gipfel entgegen. Da Hajo Flurin auf dem Buckel hatte, kehrten wir bald wieder zurück zur Bergstation und genossen von da die grandiose Aussicht über die Gegend, die wir in den letzten Tagen kennenlernen durften. Der Blick schweifte über die vielen Berge in der Umgebung, das Städtchen Jasper, die verschiedenen Seen, welche wir besucht hatten und die nun teils in tiefem Grün schimmerten, das Tal Richtung Maligne Lake, unseren Campingplatz am Fusse des Berges, den Icefields Parkway Richtung Lake Louise, von wo wir hergefahren waren und weiter in die Richtung Westen wo unsere Reise ihre Fortsetzung finden würde. Flurin hatte nur Augen für Zug und Auto und wir konnten tief unten im Tal einen Güterzug sehen, deren Loks die ca. 150 Güterwagen (teils doppelstöckig) Richtung Jasper zogen. Zurück in Downtown Jasper haben wir einen kleinen Zmittag eingenommen um nebenbei nochmals ins Internet zu steigen und die Fotos endlich in unseren Blog zu stellen. Endlich. Nachdem wir vollgetankt hatten und mit den 100 aufgefüllten Litern den Benzindurchschnittspreis wieder etwas senken konnten verliessen wir endgültig Jasper Richtung Westen mit dem ersten Ziel Mount Robson, ca. 80 km entfernt. Am Ausgang des Städtchens wurden wir vor einem aggressiven Bären gewarnt, wir bekamen ihn aber nicht zu Gesicht. Erst viel später bei einer Ansammlung von Autos konnten wir einen Grizzlybären in den Büschen entdecken. Er verzog sich aber lieber wieder ins Gestrüpp, statt sich den Schaulustigen zu präsentieren.
Am Mount Robson, einem knapp 4000 Meter hohen, schneebedeckten Berg wanderten wir die ersten Kilometer auf dem Berg Lake Trail dem Fluss entlang durch den Wald. Je näher wir dem Gebirge kamen desto grösser und wuchtiger wurden die Zedernbäume.
Viele Schmetterlinge, insbesondere Schwalbenschwänze, begleiteten uns auf unserem Weg. Alina wanderte super mit und Flurin genoss den Ausflug in der Rückentrage. Es war hier bereits spürbar wärmer als in Jasper. Wir schafften nicht den ganzen Weg zum See, das wäre dann doch etwas zu weit gewesen, aber doch ein grosses Stück, so dass es zur Belohnung ein paar wenige Smarties gab, welche ich mal zum Wechsel von grossen Banknoten in einem Kiosk ersteigert hatte. Ursprünglich hatten wir gedacht, Mount Robson von Jasper aus zu besuchen, doch dann haben wir es uns neu überlegt und wollten heute schon einen Teil der langen Strecke (die mir etwas auf dem Magen lag) fahren, die wir für Morgen eingeplant hatten, um die Fahrzeit insbesondere für die Kinder erträglicher zu gestalten. Dank dem Wechsel von der Mountain Time zur Pacific Time erhielten wir noch eine zusätzliche Stunde an diesem Tag geschenkt. Wir fuhren also an diesem Nachmittag weiter und wollten spontan entscheiden, bis zu welchem Ziel die heutige Reise weiterführen würde. Gleich nach unserer Abfahrt konnten wir einen Coyote beobachten, der aus den Büschen am Waldrand schaute. Etwas später fuhren wir an einem Schwarzbären vorbei, den wir aber nicht näher beobachten konnten, da er auf der anderen Strassenseite graste und kein Platz für einen Stopp vorhanden war. Die Vegetation hatte sich in der Zwischenzeit stark geändert, es gab viel mehr Laubbäume, kräftig (hell)grüne Pflanzen und Farne, Grasland und Büsche. Um ca. 19 Uhr, unsere Kinder waren in der Zwischenzeit eingeschlafen, waren wir 300 km weiter gekommen und hatten Clearwater erreicht, etwa die Hälfte des Weges, welchen wir für Morgen und ev. Übermorgen eingeplant hatten. An einem kleinen See fanden wir einen Camping, wo wir uns noch einen richtigen Znacht auf dem Grillfeuer zubereiteten. Mit dem Singsang von quakenden Fröschen wiegten wir uns in den Schlaf.