Schon früh war Alina wieder wach und die ersten Sonnenstrahlen blitzten zwischen den Ästen zu unseren Fenstern. Ein langer Zug der Canadian Pacific Railway rauschte auf der anderen Uferseite vorbei.
Da es im Wohnmobil (ohne Strom und Heizung) sehr kühl war, krochen Hajo und Alina, welche ihre Schlafplätze vorne über den Fahrersitzen haben, zu uns hinten ins Doppelbett. Mittlerweile war auch Flurin wach und wir besprachen unseren bevorstehenden Tag. Die Kinder erhielten ihre obligate Milch und eine Schale Cornflakes, bevor wir bereits lostuckerten nach Canmore, um noch einige Sachen, unter anderem Grillwaren für den Abend, einzukaufen. Ein Stück weit den Highway zurück bogen wir Richtung Kananaskis County ab, vorbei am Skiort Nakiska am Mount Allan, der bei den olympischen Winterspielen 1988 Austragungsort der alpinen Skiwettbewerbe war. Gleich am Strassenrand wartete das erste Bighorn Mountain Sheep, ein Dickhornschaf, und etwas später auf einer Brücke konnten wir in bester Gesellschaft weit unten im Flusslauf den ersten Bären sehen. Der dort anwesende Polizist hatte an Hajos Parkierkünsten wenig Freude und bat uns, die Strasse wieder frei zu geben. Zum Glück war die erwähnte Busse von 175 CAD nicht ernst gemeint! Kurz darauf machten wir einen Stopp am schönen Visitor Centre und hatten in wenigen Minuten unseren Campingplatz im Elkwood Campground im Peter Lougheed Provinical Park erreicht.
Das Einparken rückwärts bis zur Restschneewand klappte schon fast perfekt. Mit Holz hatten wir uns bereits am Eingang ausgestattet, so dass einem romantischen Grillabend nichts mehr im Wege stehen sollte. Nach einem Zmittag/Zvieri machte sich Hajo mit den Kids auf zum Spielplatz während ich mich um die Schreibarbeit kümmerte. Schon sehr früh wurde es relativ kühl auf unserem Waldplätzchen und unsere Kinder waren – ohne Mittagsschlaf und nach ausgiebigem herumturnen auf dem Spielplatz – sehr müde, so dass wir uns für einen frühen Znacht entschieden. Leider wurde trotz aller Bemühungen nichts aus dem Grillfest, denn das Holz war zu feucht und wollte nicht richtig brennen und wir hatten nur grosse Holzscheite, zu deren Zerkleinerung ein richtiges Beil fehlte. So blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Grilladen in der Pfanne vorzubereiten. Zwar waren wir ein wenig enttäuscht, aber fein war der Znacht allemal. Da wir ebenfalls sehr müde waren entschieden wir uns, auch früh zu Bett zu gehen und lieber früh am nächsten Morgen wieder weiter zu ziehen.