Auch heute Morgen zeigte sich Calgary von seiner regnerischen Seite, nicht unbedingt sehr einladend für eine Downtown Tour. Bis wir allerdings unsere sieben benötigten Sachen – ohne alles auszuräumen - aus den verschiedenen Koffern gesucht, einen ersten Happen verdrückt und uns bereit gemacht hatten, liess der starke Regen etwas nach.
Als erstes zog es uns zu den Shopping Malls an der Stephen Avenue, die alle mit überdachten Gängen im 1. Stock miteinander verbunden sind, so dass ganz Down Town auf diesem Weg begehbar war. Bei einer Bakery gönnten wir uns ein kleines Frühstück um danach in einem Elektro-Fachgeschäft einen Adapter für unsere dreipoligen Schweizer Stecker zu organisieren, welchen Hajo – einmal mehr – falsch eingepackt hatte… Anscheinend waren wir aber nicht die ersten, die ein solches Ding benötigten, denn der Verkäufer drückte uns auf den ersten Griff das wichtige Zwischenstück in die Hand und versicherte uns, dass dieses auf jeden Fall das richtige sei und passen würde. Was in Calgary natürlich auf keinen Fall fehlen darf ist ein Besuch in einem richtigen Cowboy-Geschäft. Nach intensiver Anprobe hatte Hajo den passenden, echten Cowboy-Hut gefunden und ersteigert (bei dem stolzen Preis haben wir beim zukünftigen Wunsch für den Kauf eines Souvenirs kaum Bemerkungen zu befürchten!).
Da der Regen nun aufgehört hatte, konnten wir nun getrost die 8th Avenue oder Steven Avenue – die Haupteinkaufsstrasse Calgarys - runter schlendern bis zur Olympic Plaza, wo während der Olympischen Spiele 1988 die Medaillen umgehängt wurden. Am Rande des Platzes befinden sich ein paar weibliche Bronze-Statuen, sie verkünden „Women are persons“, einen Gerichtsentscheid von 1875, welcher festlegte, dass Frauen auch als Personen gelten und damit (zumindest theoretisch) Anspruch auf die gleichen Grundrechte haben wie Männer.
Der darauf folgende Besuch des 196m hohen Towers mitten in der Stadt war ein Highlight für die ganze Familie. Durch einen Glasboden konnte man direkt das Treiben unter sich beobachten. Flurin genoss seine Freiheit und erkundete krabbelnd in mehreren Runden alle Aussichtspunkte auf dem Teppich oder dem breiten Fenstersims. Wir hatten Aussicht auf das Saddledome Eishockeystadion mit seinem geschwungenen Dach, den Flughafen, die Sprungschanze, konnten einen laaangen laangen Zug beobachten und hatten einen grandiosen Blick über Prärie bis zu den schneebedeckten Rockie Mountains am Horizont.
Mit der darauf folgenden Tramfahrt auf der Gratisstrecke durch die Innenstadt in beiden Richtungen vermochten wir ebenfalls unsere Kinder zu begeistern. Der darauf folgende Abstecher zum Spielplatz in Chinatown war zwar eine gut gemeinte Idee für unsere Kids, jedoch eine bereits viel besuchte Stätte der Kanadagänsen, wenigstens waren die Riitiseili benutzbar. Bei einem späten Mittagessen/frühen Znacht füllten wir unsere knurrenden Mägen. Auf dem Heimweg durch die Shopping Mall mit den wunderschönen Devonian Gardens und seinen Teichen kamen unsere beiden Lieben voll auf ihre Kosten. Mitten im grünen Dickicht von exotischen Grünpflanzen befand sich ein Kinderspielplatz an dem wir ca 1 1/2 Stunden verweilten. Zurück im Hotel war Alina ziemlich K.O., sie hatte auch die vielen Kilometer durch die Stadt mit Bravour gespult. Flurin war weiterhin gut drauf, schlief aber ebenfalls rasch in seinem Bettchen ein.
RIP Sepp von Arx