Hallo Miteinander
Wie versprochen melden wir uns heute zum ersten Mal von unserer Hochzeitsreise. Die erste Woche ist schon um und wir haben so viel Spannendes gesehen und erlebt. Mit ein paar Ausschnitten davon lassen wir euch gerne daran teilhaben.
Elefant Plains Lodge
Nachdem man uns in London Heathrow eher wie Terroristen filzte, wurden wir hier in Südafrika mit offenen Armen als Touristen empfangen. Gleich machten wir uns mit dem Mietauto auf Richtung Sabi Sands, einem privaten Teil unmittelbar westlich an den Krüger Nationalparks angrenzend. Ein ziemlich aufregendes Unterfangen, aus der Stadt Johannesburg heraus zum ersten Mal auf der linken Seite zu steuern! Auf halbem Weg, kurz nach White River, hielt uns ein Polizist an. Er meinte, er mache sich etwas Sorgen um uns, wenn wir weiter dieser Strasse folgen würden. Wir sollten doch umkehren und die Hauptstrasse in den Nationalpark benutzen! Wie wir erst danach feststellten, hatten wir die richtige Abzweigung verpasst (war kaum angeschrieben). Die lange Fahrt in den Nationalpark brachten wir aber abwechslungsweise am Steuer, mit Vier-Augen-Prinzip fahrend, erfolgreich hinter uns.
In der Lodge bezogen wir ein wunderbares Zimmer, wo wir uns bestens von der Reise und den stressigen vorangehenden Wochen erholen konnten. Am nächsten Morgen ging es bereits früh auf die erste Pirschfahrt. Es sollte ein Glückstag werden. Gleich zu Beginn konnten wir neben unserem Geländewagen ein Löwenmännchen über längere Zeit beobachten und fotografieren. Teilweise benutzten wir die Digitalkamera, da das Objektiv zu gut war und das Tier gar nicht auf dem ganzen Foto Platz hatte! Den Tierspuren folgend nahmen wir die Fährte von Leoparden auf und trafen auf ein Weibchen mit zwei Jungen, die friedlich vor uns her trotteten. Sie führte ihren Nachwuchs zu einem Fang, den sie in der Nacht gejagt hatte. Plötzlich lagen 4 Löwinnen vor uns im Busch, die Leopardin bemerkte die Gefahr aber rechtzeitig, bevor sie und die Jungen in Gefahr kammen – den nächtlichen Fang hatten die Löwinnen geklaut. Nach einer Teepause an einem Wasserloch im Busch konnten wir auf dem Rückweg zur Lodge bereits den dritten der Big Five aus nächster Nähe beobachten, nämlich einen grossen Nashornbullen, der friedlich vor sich hindöste und sich durch unsere Anwesenheit nicht stören liess. Die Leopardenfamilie beobachteten wir von nun an auf jeder Pirschfahrt. Am Abend spürten wir sie mit einer neuen Beute auf und konnten ihnen ans Wasserloch zur Tränke folgen. Am darauf folgenden Morgen entdeckten wir das Weibchen mit der Beute auf einem Baum. Die Jungen lagen ausgestreckt auf einem Baumstamm. Unterhalb der Beute warteten bereits Hyänen darauf, dass ihnen herabfallende Beutestücke zuteil würden.
Auf der nachmittäglichen Pirschfahrt beobachten wir eine Gruppe Elefanten an einem Wasserloch. Eine grosse Elefantenkuh war über unsere Anwesenheit gar nicht erfreut und marschierte mit Imponiergehabe auf uns zu. Ein paar Meter vor dem Fahrzeug hielt sie an und schmiss mit einem Ast und Erde nach uns. Da wir uns immer noch nicht von der Stelle bewegten, versuchte sie uns weiter zu beeindrucken und zeigte ihre Kraft an einem Baum. Als wir uns auch durch diesen Kraftbeweis nicht vertreiben liessen drehte sie sich ab, verschwand zwischen den Büschen und liess dort ihrem Frust freien Lauf.
Victoria Falls
Nächste Station auf unserer Reise waren die Victoria Falls in Zimbabwe. Highlight war die Bootsfahrt bei Sonnenuntergang auf dem Zambezi oberhalb der Fälle. Die Wasserfälle waren imposant, reichten aber nicht ganz an die Fälle von Iguacu in Brasilien heran.
Kapstadt
Letzter Halt in Afrika war anschliessend Kapstadt. Am ersten Morgen war die ganze Stadt wolkenverhangen und unser Guide meinte, dass sich ein Ausflug auf den Tafelberg heute wohl nicht lohnen würde, doch sie sollte sich täuschen. Kurz später riss die Wolkendecke auf, wir fuhren mit einer rotierenden Gondel auf den Tafelberg hoch und wurden mit einem spektakulären Panorama von Kapstadt und Umgebung belohnt. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt erkundeten wir die Waterfront und die City auf eigene Faust und erreichten am Abend hundemüde unser Hotel. Für das Nachtessen hatten wir einen Tisch im Drehrestaurant im 21. Stock reserviert. Mit einem guten Tropfen südafrikanischem Wein und ausgezeichnetem Essen feierten wir Hajo’s Geburtstag und die erste Etappe unserer Reise.
Ein Ausflug ans Kap der Guten Hoffnung war für unseren letzten Tag in Südafrika geplant. Als nunmehr geübte Linksfahrer mieteten wir hierzu ein Auto und gondelten der Küste entlang Richtung Süden. Besonders Chapman’s Peek erinnerte stark an den Highway 1, an jeder Kurve hätte man einen Fotostopp einlegen können. Nach ca. 90 Minuten Fahrt erreichten wir das Kap. Nach dem obligaten Foto haben wir unsere Kletterkünste ausgepackt und sind auf die Felsen hochgeklettert, von wo aus man einen weiten Blick auf Meer hinaus hat. Was für Gedanken hatten wohl die Seefahrer aus vergangenen Jahrhunderten, die hier nach langer Fahrt in den Süden endlich Richtung Osten abdrehen konnten?
An diesem Punkt konnten wir selber unseren Blick Richtung Osten wenden, unser nächstes Ziel, Hong Kong und Beijing. Fortsetzung folgt…