Jasper II
By Edith Hindriks
| Jun 9, 2014
| kanada
Nach einer regenreichen Nacht – Flurin war mehrmals wach und suchte meine Nähe, da ihm das Geklopfe auf das Wohnmobildach nicht geheuer war – kämpften sich wieder einige Sonnenstrahlen durch die Bäume zu unseren Fenster hinein.
Alina fühlte sich nicht ganz gut und so gingen wir es gemächlich an. Da das Wetter gemäss Vorhersagen für den Tag nicht sonderlich gut war und es immer wieder regnete, machten wir einen Ausflug mit dem Wohnmobil zu zwei sehenswerten Seen in der Umgebung. Zuerst erreichten wir den Lake Patricia und kurz dahinter folgte der Lake Pyramid, an dessen Strassenende wir einen kleinen Spaziergang über eine Holzbrücke zur kleinen Insel unternehmen konnten.
Jasper
By Edith Hindriks
| Jun 8, 2014
| kanada
Obwohl ich gestern Abend sehr müde war, konnte ich lange nicht einschlafen, denn es war sehr hell draussen und dunkelte erst richtig um ca. 22:30 Uhr (auch morgens ist es immer schon sehr früh hell ca. um 5:00 Uhr).
Wie jede Nacht musste ich immer wieder Flurin unter die Decke befördern, da er kräftig herumnestete und immer wieder quer am Kopfende lag. Zum Glück hatten wir unseren Kids warme Pyjamas mitgenommen, denn es war stets sehr kalt in der Nacht. Wie ein Ritual kneifte mich Flurin am Morgen, bis ich ein Lebenszeichen von mir gab und kuschelte sich dann ganz nahe an mich. Etwas später tauchten Alina und Hajo auf, welche sich zu uns ins Bett gesellten. Hatten wir es am Morgen nicht allzu eilig, so war das Bestandteil unseres Tagesablaufs geworden. Nach Milch und Frühstück fuhren wir um neun Uhr los via Icefield Centre ins gut 100 km entfernte Jasper. Kaum unterwegs bekamen wir bereits zwei Dickhornschafe vor die Linse, welche an den steilen Felsen nach Futter suchten. Wir fuhren am neuen Skywalk vorbei, eine Plattform hoch über dem Abgrund, welche wir nicht gebucht hatten. Von der Strasse aus gesehen erschien er uns nicht so spektakulär, wie er überall, insbesondere im Icefield Centre, angepriesen worden war. Einen ersten kurzen Fotostopp machten wir an den Tangle Falls, wunderschönen Wasserfällen direkt an der Strasse. Etwas weiter führte uns ein Spaziergang vom Parkplatz zu den Sunwapta Falls, einem Fluss, der sich durch das Gestein gefressen hat und in grossen Tiefen zu Tal toste. Einige Kilometer weiter hielten wir am Aussichtspunkt Mount Kerkeslin an. Wir hatten gelesen, dass im Gebiet dieses Bergmassivs Bergziegen leben würden. Leider bekamen wir keine zu Gesicht. Die weiter abwärts befindlichen Athabsaca Falls luden zu einem ausgedehnteren Spaziergang ein, ein weiterer beeindruckender Wasserfall auf unserer Reise. Auf Informationstafeln war zu lesen, dass die Vegetation auf den knapp 30 km zwischen Athabasca Falls und Jasper die tierreichsten des gesamten Nationalparks seien. Da mussten wir doch einfach noch Wildlife sehen! Kurze Zeit später – tatsächlich - ein weiterer Höhepunkt des Tages: am Strassenrand suchte (trotz der brauenen Farbe) einen Black Bear vor uns hatten.
Wilcox Creek
By Edith Hindriks
| Jun 7, 2014
| kanada
Tagwache war heute bereits um 06:30 Uhr, Hajo hatte einen Wecker gestellt. Es war sehr kalt in unserem Wohnmobil. Nachdem wir unsere Kinder wach bekommen und sie für die ersten Kilometer im Pyjama in ihre Autositze gesteckt hatten, fuhren wir los, den Kicking Horse Pass runter Richtung Lake Louise.
Am Lower Spiral Tunnel Viewpoint machten wir nochmals einen kurzen Halt. Aber ich hatte (auch dieses Mal) leider kein Glück, es kam kein Zug. Kurz vor Lake Louise bogen wir auf den Icefields Parkway.
Wir hatten etwas Hoffnung, an diesem schönen, frühen Morgen Wildlife zu sehen. Auf unserem Weg zum Icefield Centre boten sich einige sehenswerte Stopps an. Als erstes hielten wir am Herbert Lake an, der aber noch total verschlafen wirkte. Ebenfalls sehr ruhig und verlassen wirkte der Bow Lake mit der geschlossenen Num-Ti Jah Lodge, die wegen ihres roten Daches bekannt ist. Die schneebedeckten Berge, an denen wir entlang fuhren, erstrahlten im Sonnenlicht und so bot auch der Crowfoot Glacier einen wunderschönen Anblick.
Kicking Horse Pass
By Edith Hindriks
| Jun 6, 2014
| kanada
Es war sehr kalt in unserem Wohnmobil und die Fenster aufgrund der hohen Feuchtigkeit im Fahrzeug beschlagen. Die meiste Wäsche hatte es leider nicht schranktrocken geschafft, so zügelten wir die ganze Aufhänge nach draussen.
Lange hatten wir überlegt, ob wir nochmals einen Tag und eine Nacht hier anhängen sollten, den es war das Paradies für die Kinder. In unserer Reiseplanung wollten wir diesen Morgen weiterfahren. Wir machten einen Kompromiss: Am Morgen durfte Alina nochmals eine Runde reiten gehen und wir würden am Mittag unser Programm fortsetzen. Nach einem kurzen Frühstück hatte Alina nochmals eine Reitlektion. Bardy, das Pony, kam mir mit Alina gleich entgegen, als ich auf dem Weg zum Stall war. Gemeinsam mit der Begleitung machten sie eine grosse Runde auf dem Gelände. Zwischendurch tätschelte Alina das Pony immer wieder und spielte mit seiner Mähne. Mehrfach sass sie freihändig auf dem Sattel.
Golden II
By Edith Hindriks
| Jun 5, 2014
| kanada
Nach einer regenreichen Nacht konnten wir es heute Morgen gemütlich angehen. Alina hatte um zehn Uhr Termin für einen Pony- oder Horsebackride und das Wetter zeigte sich wieder von der besseren Seite. Zwar etwas windig und teils bewölkt bis bedeckt mit kurzen sonnigen Abschnitten, aber es war trocken.
Über die Weide zum Stall rannten viele Streifenhörnchen davon in ihre Höhlen oder warnten ihre Kollegen mit lauten Pfiffen. Die Campingbesitzerin kam gleich mit einem ganzen Anhänger voller Ponys und Pferde angebraust. Alina freundete sich gleich mit dem knapp vierjährigen Sohn Turner an. Nachdem die Ponys und Pferde gesattelt waren und Alina mit Helm startklar war, konnte der Ausritt los gehen. Da Alina von Anfang an sehr locker und souverän im Sattel sass, machten sie gleich eine grosse Runde durch die Wäldchen um den Campingplatz. Unsere Tochter hatte riesigen Spass und wir freuten uns und waren stolz, wie toll es unser Mädchen macht. Flurin, der schon tags zuvor sein Interesse am reiten angemeldet hatte, durfte auch kurz in den Sattel steigen, war aber eher etwas skeptisch als er seine Runden drehte.
Golden
By Edith Hindriks
| Jun 4, 2014
| kanada
Heute Morgen gingen wir es ein bisschen gemächlicher an. Tagwache war bei allen kurz vor acht Uhr. Es war zwar noch kühl draussen, aber die Sonne schien. Somit zügelten wir den ganzen Zmorge nach draussen.
Da uns ja vermutlich der Toaster eine schlaflose Nacht bereitet hatte (übrigens hatten wir in den letzten Tagen Ruhe und keine (Fehl-)Alarme mehr), nahmen wir den Toaster raus und bereiteten so unsere Brote vor. Ein Reh schaute kurz vorbei, zog dann aber wieder von dannen. Nachdem wir alle inkl. Fahrzeug startbereit waren, fuhren wir nach einem kurzen Einkaufsstopp weiter nach Golden. Das Tal war nun viel breiter als gestern, es gab viel mehr Laubbäume und wir fuhren dem breiten Fluss, vielen Seen und der Bahnlinie entlang. An vielen Orten wurde Land oder gar Häuser zum Verkauf angeboten, wohl um einiges günstiger als bei uns. In Golden suchten wir gleich die uns empfohlene Golden Eco Adventure Ranch auf. Der Ort hat uns allen auf den ersten Blick gefallen. Viele Pferde weideten dort, es werden Ausritte angeboten, und ein Spielplatz erwartete uns, ein wunderschönes Washhouse stand zur Verfügung und die Standplätze im nahen Wäldchen mit Grillstelle und Strom luden zum verweilen ein. So buchten wir gleich zwei Nächte, auch um den Kindern etwas Zeit für Musse (und für Alina für Ausritte) zu bieten. Am Nachmittag besuchten wir in der Nähe Wölfe in einer Infostation. Wir erhielten eine kurze Führung und Alina beschäftigte sich damit, Bilder von Wölfen auszumalen.
Radium
By Edith Hindriks
| Jun 3, 2014
| kanada
Für einmal hatte nicht Alina sondern Hajo als erster Tagwache und bereitete das Wohnmobil schon für die Abfahrt vor. Wir hofften dadurch, auf dem Weg nach Radium Hot Springs noch Wildtiere beobachten zu können. Hierfür war früh morgens die Wahrscheinlichkeit wohl am höchsten und wir wollten dafür extra die Landstrasse anstelle des Highways nehmen.
Die Kinder setzten wir in ihren Pyjamas in ihre Sitze, sobald sie wach waren. Wir fuhren nochmals durch das Städtchen Banff. Am Ausgang des Ortes sahen wir ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht am Strassenrand stehen, dahinter hatte ein Parkranger das Auto abgestellt, nahe liegend also, dass sich irgend ein Wildtier in der Nähe aufhielt. Tatsächlich konnten wir noch rasch einen Blick auf einen Bären erhaschen, der nahe der letzten Häuser in einem Wäldchen rumstöberte. Leider konnten wir nicht analten und mussten unsere Fahrt fortsetzen. Bald schon konnten wir aber wieder Halt machen, denn wir hatten nicht daran gedacht, dass die Landstrasse infolge Strassenarbeiten in der Nacht geschlossen war und erst wieder um acht Uhr geöffnet wurde. So nutzten wir die Zeit, um den Kindern eine warme Milch zu servieren und ein kleines Frühstück einzunehmen. Kaum unterwegs trafen wir auf einen Wapitihirsch mit wunderschönem Geweih am Strassenrand, der sich durch nichts stören liess.
Lake Louise
By Edith Hindriks
| Jun 2, 2014
| kanada
Nach einer kurzen Nacht war Alina wieder als erste wach. Sie war sehr enttäuscht und hatte Tränen in den Augen als sie sah, dass ich ihren Platz eingenommen und sie nachts mit Flurin in die Mitte auf die kleineren Kissen befördert hatte.
Nachdem Alina und ich uns eine Dusche gegönnt hatten erkundigte sich Hajo, dieses Mal von einem öffentlichen Telefon, nach dem weiteren Vorgehen mit dem Wohnmobil. Wir wurden aufgefordert, doch in Lake Louise bei einem Autoservice unser Gefährt vorzuführen. Da das Wetter eh nicht so toll war und wir unbedingt wieder ein voll funktionstüchtiges Auto haben wollten, nahmen wir den Weg unter die Räder. Um nach der kurzen Nacht schneller vorwärts zu kommen wählten wir den Highway bis Lake Louise. Nach einer längeren Suche und einem Besuch im Visitor Centre fanden wir zu der genannten Garage.
Banff National Park
By Edith Hindriks
| Jun 1, 2014
| kanada
Schon früh war wieder Tagwache (man lebt hier viel mehr nach dem Tageslicht, welches durch die Dachfenster das Wohnmobil erhellt), 3/4 der Belegschaft war bereits um 6 Uhr wach, nur Flurin schlummerte noch friedlich vor sich hin.
Nach der üblichen Morgentoilette, Flurin parat machen, Frühstück und Wohnmobil (zur Abfahrt) herrichten waren wir um 08:30 Uhr wieder on the road again. Bereits am Camping Ausgang hoppelten zwei Hasen davon und nach kurzer Fahrt, wieder an der gleichen Brücke wie am Vortag, konnten wir aus kürzester Distanz eine Grizzlydame mit ihren drei Jungen beobachten. Was für ein Highlight!
Peter Lougheed Provincial Park
By Edith Hindriks
| May 31, 2014
| kanada
Schon früh war Alina wieder wach und die ersten Sonnenstrahlen blitzten zwischen den Ästen zu unseren Fenstern. Ein langer Zug der Canadian Pacific Railway rauschte auf der anderen Uferseite vorbei.
Da es im Wohnmobil (ohne Strom und Heizung) sehr kühl war, krochen Hajo und Alina, welche ihre Schlafplätze vorne über den Fahrersitzen haben, zu uns hinten ins Doppelbett. Mittlerweile war auch Flurin wach und wir besprachen unseren bevorstehenden Tag. Die Kinder erhielten ihre obligate Milch und eine Schale Cornflakes, bevor wir bereits lostuckerten nach Canmore, um noch einige Sachen, unter anderem Grillwaren für den Abend, einzukaufen. Ein Stück weit den Highway zurück bogen wir Richtung Kananaskis County ab, vorbei am Skiort Nakiska am Mount Allan, der bei den olympischen Winterspielen 1988 Austragungsort der alpinen Skiwettbewerbe war. Gleich am Strassenrand wartete das erste Bighorn Mountain Sheep, ein Dickhornschaf, und etwas später auf einer Brücke konnten wir in bester Gesellschaft weit unten im Flusslauf den ersten Bären sehen. Der dort anwesende Polizist hatte an Hajos Parkierkünsten wenig Freude und bat uns, die Strasse wieder frei zu geben. Zum Glück war die erwähnte Busse von 175 CAD nicht ernst gemeint! Kurz darauf machten wir einen Stopp am schönen Visitor Centre und hatten in wenigen Minuten unseren Campingplatz im Elkwood Campground im Peter Lougheed Provinical Park erreicht.