Wie leider zu erwarten war, regnete es heute Morgen wieder, Zeit, um die Zelte hier abzubrechen und weiter zu ziehen (obwohl uns auf Vancouver Island im Moment nicht viel besseres Wetter erwarten sollte).
Leider verzögerte sich unsere Abfahrt, so dass wir erst um 11 Uhr in Whistler los kamen. Kurze Zeit später bogen wir nochmals ins Callaghan Valley ab, dieses Mal hatten wir aber kein Bären-Glück. So setzten wir unsere Reise südwestwärts hinunter Richtung Vancouver und Meereshöhe weiter.
Im nächstgrösseren Ort Squamish machten wir einen kurzen Stopp an einem Beobachtungsposten für Weisskopfseeadler nahe am Fluss, allerdings ohne einen dieser Vögel zu erblicken. Dafür konnten wir viele Fingerhüte in rot-violetter Farbe bestaunen. Am Ausgang der Stadt stiessen wir erstmals ans Meer, ein Meeresarm des Pazifiks. Wir fuhren dem Ufer entlang bis nach Horseshoe Bay, nördlich von Vancouver, wo sich ein Fährhafen befindet, dessen Schiffe nach Nanaimo auf Vancouver Island auslaufen.
Die Abfahrt unserer Fähre war auf 15:10 Uhr angesetzt, wir mussten aber schon um 14:40 Uhr im Fahrzeug parat sein fürs Boarding. Da es erst kurz vor zwei war hatten wir noch genügend Zeit für einen Spaziergang zu den Fähren.
Das Ladeprozedere auf die mehrstöckige Fähre war beeindruckend. Wir konnten beobachten, wie über eine Rampe mindestens 140 Autos im oberen Deck verschwanden.
Unsere Kinder erwachten aus ihrem erholsamen Schlaf, ohne irgend etwas von unserer nächtlichen Geisterjagd mitbekommen zu haben. Das Tier war nirgends auszumachen. Bei bedecktem Himmel und ein paar wenigen Sonnenstrahlen konnten wir endlich wieder einmal das Frühstück im Freien geniessen.
Während dieser Zeit liessen wir die ganze Zeit die Türe offen in der Hoffnung, die Maus würde endlich das Freie suchen. Doch sie liess sich nicht blicken. In der Zwischenzeit waren wir uns praktisch sicher, dass sie hier zugestiegen sein musste, denn wir sahen noch mehr Mäuse auf dem Campingplatz herumrennen. Anschliessend machten wir uns auf den Weg ins ca. 25 km von Whistler entfernte Callaghan Valley, wo 2010 Simon Ammann auf der Sprungschanze die beiden Goldmedaillen gewonnen hatte. Kurz bevor wir den Olympic Park erreicht hatten, trafen wir auf zwei Schwarzbären am Strassenrand. Wir hatten das Glück, sie über längere Zeit beobachten zu dürfen.
Tatsächlich klopfte es heute Morgen nicht mehr aufs Dach. Alina war schon um 7 Uhr wach und verwöhnte Papi mit ein paar Kuss- und Streicheleinheiten (nachdem diese in den letzten Tagen eher spärlich ausgefallen waren).
Flurin war ebenfalls bereits früh wach, doch als ich nichts dergleichen tat, legte er sich (zum Glück) auch nochmals hin und schlief weiter. Dafür war er später der letzte und kaum mehr wach zu kriegen. Nach einem Milch- und Cornflakes-Frühstück, einem kurzen Schwatz mit dem Besitzer und der Beobachtung von Kolibris, welche am Haus Nektarsaft genossen, fuhren wir bei leichtem Sonnenschein los Richtung Whistler.
Das Wetter zeigte sich diesen Morgen so, wie wir es hier unten leider nicht anders kennen gelernt haben: es nieselte, war kühl und es wehte ein starker Wind. Trotzdem liess es sich Hajo nicht nehmen, uns frische Bagles vor dem Wohnmobil zu toasten.
Auf der Suche nach schönem Wetter wollen wir unser Glück heute im Manning Provincial Park versuchen. Kurz nach Osoyoos verpassten wir beinahe den gestern vergeblich gesuchten Spotted Lake.
Da heute Morgen ja bekanntlich die Schweiz ihren ersten Einsatz an der Fussball-WM hatte und Hajo das Match im Internet – zwar nicht direkt aus Kanada, aber mittels eines VPN nach Hause – verfolgen konnte, liessen wir es mit dem Frühstück und der Weiterfahrt langsam angehen.
Dan, der „Hundepapa“, gratulierte Hajo gleich zum Father’s Day (wir haben es erst im Laufe des Tages geschafft). Bei einigermassen freundlichem Wetter (zum ersten Mal auch Kurzarm-T-Shirt-Wetter für mich) genoss es Alina, nochmals auf dem Spielplatz herumzutollen, Flurin kam eine weitere Runde zum Riitiseilä (mittlerweile muss man ihm auch schon kräftig „aagääh“, sonst reklamiert er) und Hajo konnte ein paar interessante Spielszenen mitverfolgen. Kurz vor Schluss (schade, leider etwas zu früh, das entscheidende Siegestor wurde so verpasst) machten wir uns auf den Weg weiter Richtung Süden. Lange fuhren wir dem Okanagan-See entlang, links und rechts erhoben sich lange Hügelketten und je weiter wir voran kamen, desto zahlreicher wurden die Obstplantagen mit Kirschen, Pfirsich und Weintrauben mit den dazugehörigen Weinyards, die zu Degustationen einluden.
Beeindruckend, wie viel die paar 100 km südlich ausmachen. Abends wird es wieder früher dunkel und morgens später hell. An diesem Morgen weckten uns Kinder, welche frühzeitig den Spielplatz neben unserem Wohnmobil benutzten. Wir blieben aber gerne noch etwas länger liegen, hatten es heute nicht pressant und das Wetter zeigte sich auch noch nicht von der besten Seite.
Nachdem ich gestern schon fast am Tisch eingeschlafen bin fühlte ich mich ziemlich erledigt und nicht im Besitze meiner Kräfte, wahrscheinlich schlauchten mich auch die Medikamente. Wir sollten’s ruhig angehen heute. Alina war das noch so recht, sie rauschte schon vor dem Frühstück davon auf den Spielplatz und freundete sich mit allen möglichen Leuten hier an. Nach dem Zmorge, das wir wenigstens wieder draussen einnehmen konnten, gab es auch für Flurin kein Halten mehr, er sprach ständig von „Papi aahgää“ und Hajo ging mit ihm auf das Riitiseili und später auf dem Spielplatz spielen.
Heute hatte uns das schlechte Wetter tatsächlich eingeholt. Nachdem wir im Hochgebirge, zwar nicht eitlen Sonnenschein, aber immerhin meist trockenes Wetter hatten und uns dieses zum Glück beistand, schüttete es hier in der Sonnenstube um Kelowna aus Kübeln.
An grosse Ausflüge oder gar ein Badeabenteuer war nicht zu denken. Stattdessen war ein ruhiger Tag am gestern Abend neu gefundenen Campingplatz Westbay Beach Resort angesagt. Ausserdem konnte – und musste – ich mich endlich meiner seit Beginn mitgenommenen Erkältung annehmen. Nach zwei Wochen mit starkem Husten und Schluckbeschwerden war bei mir diese Nacht der Entscheid gefallen, ein neues Abenteuer auszuprobieren und einen Arzt aufzusuchen, da die mitgenommenen und die hier gekauften Medikamente keine Wirkung zeigten. Am Camping schickten sie uns nach Downtown zum Mission Medical Centre. Nach einer gewissen Wartezeit und 60 CAD Cash durfte ich den sehr netten und von den Patienten im Warteraum gelobten Arzt sehen. Nachdem er mich abgehört und mein Gehuste sich angetan hatte war für ihn klar, dass ich an einer Bronchitis litt, welche medikamentös behandelt werden musste. In der nahe gelegenen Pharmacy deckte ich mich mit den verschriebenen Medikamenten ein. Zehn Tage Antibiotika bedeutete auch, dass ich wohl auf die Degustation der vielen hier kultivierten Weine verzichten und Hajo die Flaschen selber leeren musste. Nanu, ich bin einfach froh, wenn es nun wieder bergauf und mir hoffentlich bald besser geht. Ausserdem bin ich dankbar, dass es mich und nicht die Kinder erwischt hat, Daumen drücken, dass es so bleibt!
Nach einem kalten Zmittag am Camping genoss Alina den Auslauf und vergnügte sich am Spielplatz. Wir hatten inzwischen wieder Strom- und sogar Internet-Anschluss und konnten unsere Geräte laden und ins Internet (wenigstens aus der Zeitung konnte Hajo die WM etwas verfolgen – Oranje hat die Spanier haushoch geschlagen!). Flurin konnte endlich wieder mal einen Mittagsschlaf machen und ich versuchte ebenfalls, mich ein wenig zu erholen, während der Laundrymat unsere Wäsche wusch. Alina war leider nicht für einen Mittagsschlaf zu haben, obwohl es ihr auch gut getan hätte. Später fuhren wir nochmals in die Stadt zum essen (nix mit grillieren heute). Wir machen uns Gedanken, ob wir bereits Morgen weiterfahren sollen, denn das Wetter soll sich um Kelowna die nächsten Tage nicht sonderlich ändern.
Dafür haben wir bereits den Camping in Victoria auf Vancouver Island gebucht und bestätigt bekommen!
Was für ein neues Gefühl beim erwachen heute Morgen! Es war nicht mehr so kalt im Wohnmobil, das Kleider weich klopfen blieb erspart und draussen trübte der gehauchte Atem auch die Fernsicht nicht mehr.
Wir hatten Glück: früh morgens hatte es nochmals geregnet, der Himmel war zwar Wolken verhangen, aber wir konnten draussen über dem See frühstücken.
Heute Morgen erwartete uns wieder sonniges Wetter, bestens für einen Ausflug auf den Hausberg von Jasper, den Mount Whistler. Beim Bagle toasten vor dem Wohnmobil leisteten mir viele Eichhörnchen Gesellschaft.
Während des Frühstücks haben wir noch die letzten Fotos für den Blog vorbereitet und sind danach gleich ausserhalb des Campings zur Tramway Talstation abgebogen. Eine rote Luftseilbahn brachte uns fast 1000 Meter hoch auf den Berg.
Flurin war heute Morgen als Erster wach und versuchte mich unsanft zu wecken. Kurz darauf gesellte sich Alina in unser Bett und die beiden spielten zusammen. Am Schluss tauchte auch noch Hajo auf und bald machten wir uns bereit für die Abfahrt. Um 08:30 Uhr waren wir unterwegs Richtung Maligne Lake (50 km von Jasper entfernt).
Der erste Stopp erfolgte nach ca. 10 km Fahrt am Maligne Canyon. Dort wurde zuerst gefrühstückt und die Kleinsten, welche noch im Pyjama waren, startklar gemacht. Ein längerer Wanderweg entlang des Canyons führte zu verschiedenen Brücken über den tosenden Maligne River. Der Maligne Canyon ist eine bis zu drei Meter breite und 50 Meter tiefe Kalksteinklamm. Zwischen Felsen, Moosen und Farnen arbeitet sich der Fluss jedes Jahr einen halben Zentimeter tiefer in den Kalkstein ein. Hier haben wir einen ausgedehnten Spaziergang gemacht. Die Fotosujets folgten dicht nacheinander.