Singapur III
Wer hat schon Bock zu packen wenn es nach Hause geht! Wir jedenfalls nicht. Darum
haben wir das auf nach dem Frühstück vertagt und uns erst mal die Bäuche am Buffet
voll geschlagen. Nachdem dann das Zimmer geleert und alles in unseren Koffern und
Taschen verstaut war, haben wir unser Gepäck in der Hotellobby deponiert.
Den Transport zum Flughafen hatten wir schon am Tag vorher organisiert (unser
Taxifahrer hatte uns seine Visitenkarte hinterlassen und wir hatten ihn für den
späteren Nachmittag aufgeboten). So blieb noch etwas Zeit, durch die Stadt zu
ziehen. Wir begaben uns mit der Metro zur Marina Bay, um die Gardens by the Bay
mit seinen grossen künstlichen Bäumen, den Supertrees, von der Lichtershow bei
Tag zu sehen.
Singapur II
Nachdem wir die Metro gestern Abend schon erfolgreich benutzt und uns mit dem
unterirdischen Verkerssystem vertraut gemacht haben, besteigen wir heute Morgen
die Metro zu den Botanische Gärten. Auch das Umsteigen auf andere Linien ist
plötzlich ein Klacks. Aus dem gekühlten Untergrund steigen wir auf in die
feuchtheisse Grünlandschaft. Wie der Plan am Eingang verrät, ist der Park riesig
und man könnte allein hier mehr als einen Tag verweilen: Tier- und Pflanzenwelt,
Teiche, Schmetterlings- und Orchideengarten und vieles mehr. Wir begeben uns auf
eine kleine Runde, um einen Eindruck der schönen Anlage zu gewinnen und begegnen
dabei einer kleinen Schlange, einem Waran und hören viele Insekten und Reptilien,
die mit Warn- oder Lockrufen auf sich aufmerksam machen.
Singapur I
Wie gut wir doch alle geschlafen haben! Der Himmel über Singapur war noch
bedeckt, aber das kann sich schnell ändern. Auf der Strasse unter uns war
nicht viel los, es war schliesslich Sonntag.
Wir genossen ausgiebig das grosse Frühstücksbuffet und machten uns
anschliessend auf den Weg. Um die Ecke war gleich Chinatown. In den Strassen
herrschte ziemlich Rummel, überall gab es Strassenmärkte, Stände und
Souvenirgeschäfte und es duftete nach einem Gemisch von allem möglichen. An
einer Ecke wurden Durians angeboten, eine Frucht mit pickeliger Schale, die
Lieblingsfrucht der Südostasiaten. Sie soll köstlich schmecken, riecht aber so
streng, dass der Verzehr in Bus und Bahn verboten ist.
Bye bye Australia, Hello Singapur
Unser letzter Morgen begann regnerisch, aber das konnte uns eigentlich egal
sein, denn es herrschte Aufbruchstimmung und wir würden Australien heute
verlassen. Es galt, alles aufzuräumen, einzupacken und zu putzen, gar nicht so
einfach, wenn vier mithelfen (sollten) und der Bewegungsraum so begrenzt ist.
Natürlich musste das Fahrzeug mit vollem Tank retourniert werden, was wir
gleich bei der Ausfahrt aus dem Campingplatz erledigen wollten. Es war
allerdings so eng, dass Hajo nicht darum herum kam, das Wohnmobil vor- und
rückwärts einzuzirkeln, was einem Pfosten hinter dem Wohnmobil nicht behagte.
Naja, musste wohl noch sein. Zu sehen war glücklicherweise nichts. An der
Vermietung holten wir den Rollstuhl und den letzten deponierten Koffer, welchen
wir mit dem letzten Allerlei füllten. Hajo fuhr mich und Flurin zum Flughafen,
was ja sonst schon eine Herausforderung ist mit einem solchen Gefährt, erst
recht aber mit den vielen momentanen Baustellen. Vor der Abflughalle angekommen
leerten wir das Wohnmobil. Flurin und ich hüteten unsere Habseligkeiten am
Flughafen, während Hajo und Alina das Wohnmobil ablieferten.
Perth & Yanchep National Park
Am Morgen unternahmen wir einen neuen Versuch bei der Campervermietung, die
verflixte Treppe zu reparieren. Vor dem Tor hatte sich eine riesige
Menschenmenge versammelt, welche ihren Camper abholen wollte. Erst um Punkt
neun Uhr und keine Minute früher wurde Einlass gewährt.
Die Angestellte hat dumm aus der Wäsche geschaut, dass wir so mit dem Wohnmobil
gefahren sind. Aber was blieb uns anderes übrig? Wir wollten nicht einen halben
oder ganzen Tag unserer Urlaubszeit deshalb verlieren. Wir liessen unsere
Kutsche stehen (so mussten wir wenigstens nicht nach einem Parkplatz suchen),
damit die Reparatur gleich erfolgen konnte und machten uns auf, mit dem Bus
nochmals in die Innenstadt von Perth zu fahren.
Whale Watching
Im Laufe unserer Reise mit dem fahrenden Zuhause haben wir festgestellt, dass
unser Gefährt doch nicht über alle Zweifel erhaben war und immer mehr kleine
oder grössere Mängel auftraten. Neben der nicht funktionierenden Klimaanlage,
den Kästchen, welche nicht richtig befestigt waren, dem seltsam
funktionierenden Lichtsystem kam an diesem Morgen dazu, dass die Aussentreppe
sich nicht mehr einklappen liess.
Da via Telefon mit der Campingvermietung nichts zu erreichen ist (alles muss
mehrfach wiederholt werden, die Person am Draht versteht weder akustisch noch
inhaltlich was und kennt sich fachlich nicht aus, noch via E-Mail, wo man
tagelang keine Antwort bekommt, schon gar nicht ausserhalb der üblichen
Öffnungszeiten) und wir nicht deswegen festsitzen und Däumchen drehen sondern
unsere Reise geniessen wollen bleibt uns nichts anderes übrig, als mit
ausgefahrener Treppe weiterzufahren. Diverse Passanten und Autofahrer machen
uns darauf aufmerksam. Hajo musste beim Fahren besonders acht geben auf Fussgänger,
Velofahrer oder den Randstein.
Wave Rock
Über Nacht haben wir alle Fenster und Türen offen gelassen, um wieder etwas
Abkühlung ins Wohnmobil zu bringen. Am Morgen war es schon fast kalt. Trotz
Moskitonetzen fanden die vielen Sandflies den Weg ins Innere und stachen was
das Zeug hält. Vielleicht spürten sie auch den Regen, welcher frühmorgens
niederging.
Nachdem wir die Campervermietung per E-Mail über die Mängel informiert hatten
parkierten wir unser Wohnmobil ausserhalb des Campingplatzes und machten uns
auf, den nahe gelegenen Wave Rock zu erkunden. Sehr eindrücklich, wie mitten im
Outback eine riesige Welle mit entsprechenden Mustern sich vor einem aufbaut.
Über eine Treppe gelangt man sogar auf den Peak der Welle, von wo aus man einen
schönen Ausblick auf die Umgebung hat. Um Niederschläge zu sammeln und in das
nahe Staubecken zu leiten wurde extra ein (hässliches) Mäuerchen auf dem Rock
errichtet. Wie bedauerlich.
Super Pit & die Weiten des Outbacks
Heute Morgen mussten wir um 8 Uhr am Campingplatz aufbrechen. Ziel war das
Tourismusbüro in der Innenstadt, von wo unsere 90-minütige Führung in der
Goldmine startete. Es galten strenge Kleidervorschriften, um daran
teilzunehmen: lange Ärmel, lange Hosen (gilt auch für Hajo! Da er nur Shorts
eingepackt hatte, lieh ich ihm meine ausgeleierte Trainerhose), geschlossene
Schuhe (keine Highheels). Vor Ort wurden wir gemustert und mit einer
Leuchtweste und einer Schutzbrille ausgerüstet.
Kalgoorlie
Auf dem Campingplatz war heute schon früh Betrieb. Kurz nach vier Uhr morgens
setzten sich die ersten Fahrzeuge in Bewegung. Als wir am Morgen aufstanden,
war es dafür sehr ruhig, keine Kinderstimmen waren zu hören. Der Grund?
Vermutlich die Public Holidays, die zu Ende gehen, die meisten Kinder starten
Morgen Dienstag wieder mit der Schule.
Wir machten uns auf vom Meer und der Küste weg ins Landesinnere. Eine 390 km
Fahrt bis Kaligoorlie stand uns bevor. Eine Zuglinie parallel zu Strasse sollte
uns bis zum Ziel begleiten.
Lucky Bay
Schönes Wetter, strahlender Sonnenschein, ein Tag kann nicht besser beginnen.
Nach dem langen Regen-Wolken-Mischmasch haben wir Nachholbedarf. Leider
scheinen das nicht alle mitbekommen (oder gleichermassen geschätzt?) zu haben,
die Jungmannschaft brauchte vom ersten Weckruf bis zum abfahrbereiten Zustand
fast zwei Stunden!
Unser Ausflug heute führte uns zum Cape Le Grand National Park (Eintritt
gebührenpflichtig) und weiter zur ca. 57 km entfernten Lucky Bay. An der
atemberaubenden Küste von Esperance mangelt es nicht an malerischen Stränden,
aber nur einer kann die Ehre für sich beanspruchen, Australiens weissester
Strand zu sein – Lucky Bay. Hier leben auch wilde Kängurus, die manchmal sogar
am Strand anzutreffen sind. Wir hatten schon einiges über diese Bucht gehört
und waren gespannt, diesen Ort zu sehen.